Mondansichten vom 26.05.23 als Abfallprodukt eines Tests von Teleskopzubehör & Guiding

Nachdem der Test des automatischen Alignments mit dem Celestron StarSense Modul vor einiger Zeit erfolgreich verlief, stand jetzt ein weiterer Test an: Reaktivierung meiner ersten Astrokamera ASI ZWO 120 MS als Guiding Kamera. Mit dem Bonus, ggf. auch für das Plate Solving eingesetzt zu werden. Zur Sommerzeit ist natürlich keine gute Zeit für die beobachtende Astronomie in unseren Breitengraden. Aber wenn ich alles jetzt einigermaßen hinbekomme, bin ich bereit und eingespielt für die dunkleren Jahresabschnitte.

Was ist der aktuelle Aufgaben- und Testberg, den ich angehe?

  • Automatisches Alignment mit der Celestron StarSense ==> erledigt
  • Guiding mit vorhandenem Equipment, ohne noch zusätzlich (viel) Geld ausgegeben zu müssen. D.h.: Nutzung meiner eingemotteten Astrokamera ASI ZWO 120 MC an dem Baader Vario-Finder. ==> dieser Abend
  • Endlich ein Grundverständnis entwickeln, welches die Mindest-Aktivitäten sind, um in PixInsight DeepSky Aufnahmen nachzubearbeiten. Ich hatte schon mal angefangen, bin aber Anfang letzten Jahres nach den ersten Schritten abgestorben. ==> in Arbeit

Da die Tage schon recht lang sind, muss ich für DeepSky Fotografie bis knapp Mitternacht warten. Doch ich nutzte den helleren Abendabschnitt, um die reaktivierte ASI ZWO 120 MC am Baader Vario-Finder mit Hilfe des Mondes zu testen und zu fokussieren. Denn beim ersten Versuch vor zwei Wochen bekam ich die Kamera nicht in den Fokus und musste mir noch eine Verlängerungshülse besorgen. Näheres dazu in einem späteren Kurzartikel.

Kurz, es klappte:

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Der Astro-Quickie von der Balkonterrasse aus: Goldener Henkel unter dem Saturn

Von meinem Twitterbot „vorgewarnt“, wagte ich einen schnellen Blick von der Balkonterrasse: Der Goldene Henkel war sehr schön im Fernglas zu erkennen. Dazu stand der Saturn nördlich vom Mond.

Das folgende Foto entstand mit unserer Olympus M10-IV. Allerdings musste ich dann in der Bildbearbeitung dann doch das Foto stark überbelichten, damit der Saturn sichtbar wird.

Schmale Mondsichel nahe dem Merkur am Abendhimmel

Derzeit ist der Merkur kurz nach dem Sonnenuntergang in Horizontnähe zu sehen. Dazu muss man Richtung WNW schauen. Heute stand die schmale Mondsichel (wir erinnern uns: am 30. April war Neumond) in der Nähe des kleinen Planeten. Sie dazu auch meine Monatsvorschau vom Mai.

Hierzu muss ich auf den Nordbalkon, da der Blick von der südlichen Balkonterrasse aus versperrt ist. Na, wer findet den Merkur? 😀

In diesem Bild ist es Glückssache, den Merkur zu finden.
Hier sollte der Merkur nach etwas Suchen in Richtung „halb Drei“ schwach zu sehen sein.

Hier noch eine Suchhilfe. Knapp östlich stehen die Plejaden, welche in den Bildern nicht zu erkennen sind. Selbst im Fernglas waren sie für mich nicht zu erkennen. Da war der abendliche Dunst doch wohl zu stark. Es hat dann nur für den Merkur gereicht, durchzuscheinen.

Mond und Merkur stehen übrigens im Goldenen Tor der Ekliptik. Siehe dazu oben verlinkten Blogartikel.

Besuch beim Terminator – Zwei Mondbilder an der Tag- und Nachgrenze vom 11.03.22

Einen der raren Momente klaren Himmels nutzend, war es an der Zeit, das Teleskop rauszustellen. Es dauert nicht mehr so lange, bis Vollmond ist. Daher lag ein Schwerpunkt des Abends bei der Mondfotografie. Ich nahm etliche Bilder an der Tag- und Nachgrenze (Terminator) auf. Dort steht die Sonne noch tief beim Mondhorizont, so dass sich interessante Kontraste ergeben.

Die Bearbeitungsreihenfolge pro Bild war:

  • Aufnahme eines Videos mit 1.000 Bildern
  • Stacken der Bilder des Videos mit autostakkert 3 zu einem Ergebnisbild
  • Schärfen des Bildes mit RegiStaxx Waveletts. Die Settings waren bei diesen Bildern wie folgt eingestellt:
  • Nachbearbeitung Kontrast, Helligkeit, Gradationskurve mit Affinity Photo
  • Abgleich der Identifizierung der Gebiete und zu sehenden Features (Krater, Rillen usw.) mit den Büchern „Mondatlas, Antonin Rükl“ sowie „Fotografischer Mondatlas, Oculum, Alan Chu, Wolfgang Paech, Mario Weigang“.
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Mondsichel gegenüber dem Jupiter im Abendrot am 6. Januar

Wenn man kurz nach dem Sonnenuntergang den Blick zum Himmel (und südwestlichen Horizont) richtet, sind einige Planeten beobachtbar. Für mich war es heute zu spät, um sie alle zu sehen. Immerhin ergab sich ein schöner Anblick von schmaler Mondsichel mit dem Jupiter gegenüber. Beim Mond ist sogar der Erdschein zu erkennen.

Mond und Jupiter im Sonnenuntergang
Mond und Jupiter im Sonnenuntergang
Mond mit Erdschein - Jupiter
Mond mit Erdschein – Jupiter
Mondsichel

Etwas früher wären mit Ausdauer und freier Horizontsicht die Planeten Venus, Merkur, Saturn und Jupiter zu sehen gewesen. Siehe hierzu auch meine Monatsvorschau für Januar, getweetet von meinem Astronomie Bot:

Die Venus wird sich demnächst vom Abendhimmel verabschieden. Es verbleiben dann noch Merkur, Saturn und Jupiter. Im letzten Monatsdrittel ist dann der Merkur nicht mehr beobachtbar. Übrig bleiben dann Saturn und Jupiter.

19.12.20: Jupiter und Saturn kurz vor der Großen Konjunktion und ein Mondmosaik

Am 21.12. dieses Jahres findet die Große Konjunktion statt, die enge Begegnung von Jupiter und Saturn. Die Astrozwerge haben hierzu einen längeren Artikel verfasst. Die nächste nahe Begegnung lässt sich übrigens 20 Jahre Zeit.

Dieses Ereignis ist leider nur recht kurz nach dem Sonnenuntergang zu sehen. Beide Planeten stehen da schon recht tief am Horizont. Heute Abend bot sich aufgrund klaren Himmels dann glücklicherweise die Möglichkeit, sich die beiden Planeten durch das Teleskop anzuschauen. Sie stehen so eng beieinander, dass sie bei nicht allzu hoher Vergrößerung gemeinsam im Okular erfasst werden können. Und die Mondsichel gab sich in der ersten Nachthälfte auch die Ehre.

Teleskop in Parkposition
Teleskop in Parkposition
Teleskop mit Smartphone Live-Übertragung von Jupiter und Saturn
Teleskop mit Smartphone Live-Übertragung von Jupiter und Saturn
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NASA JPL Mondphasen Kalender

Ich hatte in meinem Blogartikel „Meine Liste an digitalen und analogen Basteleien für Astronomie und Raumfahrt“ angekündigt, in der Herbstzeit basteltechnisch aktiv zu werden. Nach Mars Rover Perseverance, Lego Raumschiff Adler von Mondbasis Alpha Eins und Lego Comet von Captain Future“ stand jetzt noch eine weitere Bastelarbeit für mich an, der Moon Phases Calendar and Calculator vom NASA Jet Propulsion Laboritory (JPL), siehe diese Webseite. Ich bin vor zwei Jahren auf diese Bastelvorlage gestoßen und war begeistert 😀. Der Nachteil von dieser Vorlage ist, dass die Daten sich auf die Pazifische Zeitzone beziehen. Somit kann es sein, dass das angegebene Datum für uns in Deutschland um einen Tag abweicht.

Aus diesem Grund schnappte ich mir damals mein Diagrammprogramm OmniGraffle, habe die Vorlage dort eingelesen und die Datumsangaben für MEZ angepasst.

Nun ist die Anpassung für 2021 fertig und ein Testausdruck muss jetzt noch überprüft werden:

Die Handhabung des Mondphasenkalenders ist wie folgt:

  1. Zuerst ist das gewünschte Datum auf der Kalenderscheibe (1) auszusuchen.
  2. Dann ist die passende Mondphase bei der Mondphasenscheibe (2) auf das gewünschte Datum zu drehen.
  3. Es werden dann die (z.T. sehr groben) Zeiten für Mondaufgang (3a), höchste Stellung (3b) und Monduntergang (3c) angezeigt. Zu beachten ist, dass hier die mitteleuropäische Zeit (MEZ) verwendet wird.
  4. Auf (4) wird Mondphase vom Weltraum aus angezeigt, wobei der Blick auf den Nordpol der Erde gerichtet ist.
  5. Unter (5) habe ich noch wesentliche Mondereignisse des Jahres 2021 aufgelistet.

So, dann warte ich jetzt mal ab, wann die letzte Legosteinbestellung für mein Sonne-Erde-Mond Tellurium eintrifft.

Ist der Vollmond eigentlich astro-fotogen?

Für Landschaftsfotografen ist der Vollmond ein reizvolles Objekt. Von den (Hobby-) Astronomen hört man allerdings eher schlechtes. Warum? Erstens ist der Vollmond verdammt hell. Somit sind ist die Beobachtung von Deep Sky Objekten um die Vollmondnacht herum schwierig bis unmöglich. Und der Vollmond selber scheint für die Teleskopbeobachtung weniger reizvoll. Die Sonne strahlt fast senkrecht auf die Oberfläche und somit fehlen Schatten- und Lichteffekte, die bei schräg einfallenden Sonnenstrahlen entstehen. Siehe z.B.:

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AllSky Kamera: Mutmaßliche Perseiden Sternschnuppe, Elon Musks Weltraummüll und der Mond im Goldenen Tor der Ekliptik

Die Nächte vom 11. zum 12. und 12. zum 13. August wurden angepriesen als Schwerpunkte für die Beobachtung des Perseiden Meteorstroms. Die Nacht der genannten zweiten Nacht ist meine AllSky Kamera wahrscheinlich fündig geworden:

Sie steht auf unserer Balkonterrasse und zeigt nach Süden. Der Blick von Osten über den Norden zum Westen wird von unserer Wohnung blockiert. D.h. der scheinbare Ursprung des Stroms am Himmel ist für die Kamera nicht sichtbar. Geschwindigkeit und Flugbahn sind aus meiner Sicht aber sehr gute Indizien, dass es sich um einen Perseiden handelt. Ich habe das in meinem Film auch dargestellt. Der Film zeigt dann auch noch einen kleinen Schwarm an Starlink Satelliten von Elon Musk. Und im Morgengrauen, welches durch die lange Belichtungszeit der Kamera sehr hell dargestellt wird, sieht man dann noch den Mond im Goldenen Tor der Ekliptik stehen.

PS: Ja, es sind sehr viele bunte Punkte im Film zu sehen. Das sind die sogenannten Hot Pixels, die die ungekühlte Kamera erzeugt. Bei hohen Temperaturen und langen Belichtungszeiten treten sie extrem stark hervor. Zu Beginn des Einsatzes der Kamera lagen die nächtlichen Temperaturen rund 10-15 Grad niedriger. Dort sind die Hot Pixels nicht so aufgefallen.

Der Mond über dem Bodden von Zingst

Es sollte noch eine kleine abschließende Radtour zur Sonnenuntergang werden. Aber der Mond stahl der Sonne dieses Mal die Show. Da der beste Fotoapparat der ist, den man mit sich führt, versuchte ich mit dem Smartphone, die Szenerie so gut wie möglich einzufangen.

Mond über dem Bodden an der Straminke
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