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Ich habe eine Reihe von Projektmanagement-Blog-Artikeln auf Deutsch mit meiner IPMA Level D-Zertifizierung in Deutschland für Projektmanagement begonnen. Die Zertifizierung erfolgte auf Grundlage der ICB 3.0 von der GPM (Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement eV). Die Zertifizierung wurde von meinem Arbeitgeber, dem internen IT-Dienstleister in Deutschland für den Konzern initiiert. Beginnend mit 2012, hat der Konzern beschlossen, die Projektmanagement-Zertifizierung für alle Länder zu harmonisieren. Da sich die Muttergesellschaft in Schweden befindet, wurde die National Competence Baseline (NCB) für Skandinavien gewählt. Aus diesem Grund habe Level C Zertifizierung nun basierend auf diesem Verfahren begonnen.
Mit meinem ersten Vorbereitungstraining bemerkte ich einen deutlichen Unterschied zwischen dem skandinavischen und deutschen Ansatz für die Zertifizierung nach IPMA. Während der deutsche Ansatz den Schwerpunkt auf Detailwissen bei den einzelnen Methoden legt, welche der Projektmanager für seine Arbeit nutzt, konzentriert sich das skandinavische Ansatz auf die Prozesse des Projektmanagements selbst. Zumindest hatte ich den Eindruck bei meinem Training für die skandinavische Zertifizierung gewonnen. Dies muss sich noch im Rahmen der eigentlichen Prüfung und Beurteilung bewahrheiten. Der Unterschied von dem ich rede ist wie folgt: in der deutschen Prüfung für Stufe D (schriftlicher Test und mündliche Prüfung) musste man eine exakte Meilenstein-Trendanalyse durchführen oder genau den Unterschied zwischen Kosten und Aufwendungen definieren. Falsche Bezeichnungen oder nicht 100% Prozent korrekte Zeichnungen führen zu Punktabzug in der deutschen Prüfung. Das skandinavische Prüfung scheint sich mehr auf die Phasen des Projekts konzentrieren und was sind die wichtigsten Ergebnisse des Projektleiters für die Phasen sind. Nur grundlegende Methoden werden auf grober Ebene beschrieben. 100% genaue Definitionen scheinen nicht notwendig, zumindest, wenn man an den Übungen des skandinavischen Trainingsanbieters orientiert.
Das spiegelt sich auch im Buch wieder, dem die Vorbereitung für den skandinavischen Zertifizierung zugrunde liegt: “Project Management – Theory and Practice” von Bjarne Kousholt. Es hat ca. 500 Seiten verglichen mit den 2.500 Seiten der deutschen PM3 Bücher. Der dänische Buch ist vor allem nach den allgemeinen Projektphasen strukturiert:
- Definition (opportunity identification)
- Planung und Spezifikation,
- Die Umsetzung, Überwachung und Kontrolle Bühnen,
- Produkt Übergabe und Projektbewertung und
- Betrieb und Wartung.
Für jede Phase werden die neun Wissensgebiete von PMI zugrunde gelegt:
- Integrationsmanagement
- Scope-Management
- Zeitmanagement
- Kostenmanagement
- Qualitätsmanagement
- Human Relations
- Communication Management
- Das Risikomanagement
- Beschaffungsmanagement
Zusätzlich wird eine Einführung in die Projekte und das Projektmanagement, die Standards und Normen sowie zu erweiterten Themen bzgl. Projektmanagement und Projekten in Organisationen gegeben. Dies gibt einen guten Überblick über die Prozesse des Projektmanagements sowie einige Methoden, die der Projektmanager muss in jeder Phase zu nutzen. Aber dieses Buch ist nicht als vollständige Referenz für Projektmanagement geeignet. Deshalb sehe ich die dänische Buch und die deutschen Bücher zu PM3 als ergänzende Dokumentation. Ersteres konzentriert sich auf die wichtigsten Projektmanagement-Prozesse und die allgemeine Wissensgebiete während letzteres eine komplette Referenz für Ansätze und Methoden der IPMA Kompetenzbereiche darstellt.
Die skandinavische Zertifizierung nach Level C enthält die drei Teile “Self-Assessment”, “schriftliche Prüfung” und ein Assessment des Führungsverhaltens. Das Self-Assessment ist innerhalb eines bestimmten Dokuments erfolgen. Es soll die Erfahrung des Kandidaten im Projektmanagement zeigen. Es enthält Berichte über Erfahrungen aus einem gewählten Projekt (Probleme, Lösungsansätze und deren Ergebnisse), Beurteilung der Anwendung der Projektmanagementmethoden nach der NCB Skandinavien und eigene Stärken sowie Schwächen. Zusätzlich umfasst das Self-Assessment eine Referenzliste von Projekten, in denen der Prüfungskandidat Projektleiter war. Der gesamte Aufwand für Projektmanagement muss 36 Monate oder mehr betragen. Das bedeutet nicht, dass es ausreicht, dass der Kandidat Projekte seit 3 Jahren leitet! Er muss 36 Monate tatsächlichen Aufwand im Projektmanagements nachweisen.
Beispiel: Der Kandidat führt Projekte für 5 Jahre mit durchschnittlich 2 Tagen pro Woche und arbeitet zusätzlich als Team-Mitglied im Rahmen von Projekten mit durchschnittlich 3 Tagen pro Woche. So ergeben sich
- Gesamtaufwand des Projektmanagements = 440 Tage = 22 Monate (5 Jahre * 11 Monate * 4 Wochen * 2 Tage / Woche)
- Gesamtaufwand der Mitarbeit in Projekten als Team-Mitglied = 660 Tage = 33 Monate (5 Jahre * 11 Monate * 4 Wochen * 3 Tage / Woche)
In diesem Beispiel würde sich der Kandidat nicht für die Stufe C qualifizieren, weil er nicht über 36 Monate Erfahrung im Projektmanagement.
Die schriftliche Prüfung für die skandinavische Zertifizierung dauert 2,5 Stunden für die Stufe C. Stufe D Kandidaten stehen für die gleiche Prüfung 3 Stunden zur Verfügung. Außerdem benötigen sie weniger Punkte als die Level C Kandidaten für das Bestehen. Ein Teil der Prüfung wird höchstwahrscheinlich aus Multiple-Choice Fragen bestehen, ein Teil aus offenen Fragen und ein Teil aus Fallstudien bestehen.
Basierend auf den Übungen beim Trainingsanbieter wird das Assessment für das Führungsverhalten sich auf Fallstudien stützen. Abhängig von der Anzahl von Kandidaten in einem Team wird es mehrere Aufgaben geben, die durchzuführen sind. Jeder ist verantwortlich für eine Aufgabe als Projektleiter, die er zusammen mit dem Team zu erreichen hat. In unserem Training mussten wir ein Projekt auswählen und dann auf die folgenden fünf Aufgaben zu erfüllen:
- Erstellen Projektstrukturplan (Delivery Structure)
- Stakeholder-Analyse durchführen und Kommunikationsplan erstellen
- Meilensteinplan erstellen
- Aufwands-, Kostenschätzungschätzung sowie Ressourcenplan erstellen
- Risikoanalyse durchführen und Risikoplan erstellen
Jeder hatte am Anfang ca. 30 Minuten für die Vorbereitung seines Workshops (Themas) zur Verfügung. Dann wurden die Workshops als Rollenspiele durchgeführt, um die jeweiligen Resultate zu erbringen. DDie verantwortlichen Kandidaten wurden jeweils durch den Trainings-Assessor bzgl. Anwendung der Projektmanagement Methoden und Führungsverhalten beobachtet. Dies wird auch in der offiziellen Zertifizierung der Fall sein.
Jetzt nach dem Training, werden wir füllen das Self-Assessment Dokument aus. Außerdem erfolgt jetzt das Selbst-Studium als Vorbereitung auf die Zertifizierung. Ich werde die nächsten Wochen über spezielle Themen bloggen, die ich für das Examen als Vorbereitung durcharbeite. Die Idee ist, den Prozess der Projektleitung während die allgemeinen Phasen eines Projekts mit speziellen Methoden und Techniken aus den PM3 Büchern zu verknüpfen. Mal sehen, ob ich die Zeit aufbringe 🙂 Ich überlege noch, ob ich nur in Englisch oder in Deutsch und Englisch blogge.
Danke für die nette Zusammenfassung zum Thema Zertifizierung. Werde ich auf jeden Fall weiterempfehlen. Danke, Kornelia.
ich sehe das so wie kornelia und reihe mich da mal mit ein!
LG, Lorenz