Eine neue Version 2.0 meines Protokolls für Himmelsbeobachtungen steht zur Verfügung. Sie finden es auf meiner Webseite. Es folgt zunächst eine Auflistung der Änderungen. Danach erläutere ich die einzelnen Rubriken des Protokolls.
Änderungshistorie für V2.0
- Kapitel “Beobachtungsort”: Bemerkungen zum Seeing und zur Grenzgröße befinden sich jetzt ausschließlich im Kapitel Beobachtungsbedingungen.
- Kapitel “Beobachtungsbedingungen”: Die Beschreibung der Beobachtungsbedingungen wurde um Anmerkungen zur Grenzgröße Teleskop ergänzt.
- Kapitel “Anhang”: Neustrukturierung und Ergänzung. Der Anhang enthält neben den Zeichenvorlagen jetzt auch einen möglichen Fragenkatalog für die Beobachtung, die deutschen und lateinischen Bezeichnungen der Sternzeichen sowie die Auflistung des griechischen Alphabets.
Erläuterungen zum Beobachtungsprotokoll
Das Beobachtungsprotokoll umfasst folgende Kapitel:
Beobachtungsort
Hier werden die Daten zum Beobachtungsort angegeben. Dies kann sich im Detail als notwendige Information herausstellen, wenn z.B. Zeiten von astronomischen Ereignissen erfasst werden.
Verwendetes Instrument
Beschreibung des Teleskops.
Fotografien
Wurden Fotos während der Beobachtungsnacht erstellt, werden sie hier protokolliert. Ansonsten kann dieses Kapitel gelöscht werden. Zuerst wird die verwendete Kamera beschrieben. Unter Fotoprotokoll wird der Nachweis der Bilder abgelegt, z.B. Erstellungsdatum und Bild Nr. bzw. Serie von Bildern. Im Kapitel “Beobachtung” kann dann auf die inhaltlichen Details der Bilder eingegangen werden
Beobachtungsbedingungen
Seeing:
Das Seeing oder auch Astronomisches Seeing ist ein Begriff aus der Astronomie, der die Bildunschärfe durch atmosphärische Störungen (Luftunruhe) bei der Beobachtung des Nachthimmels bezeichnet. Es wird normalerweise in Bogensekunden angegeben und dabei oft über die Halbwertsbreite FWHM (Full width at half maximum) der Abbildung einer Punktquelle (z. B. entfernter Stern) gemessen.
Eine in der Amateurastronomie verbreitete Skala ist die Antoniadi-Skala nach Eugène Michel Antoniadi. Sie ermöglicht eine grobe Einordnung des Seeing. Die Bewertung erfolgt in fünf Gruppen:
- I Perfektes Bild ohne die geringste Bildunruhe
- II Leichte Wallungen, aber Phasen der Ruhe, die wenigstens einige Sekunden lang ist
- III Mittelmäßige Luftruhe. Auffälliges Bildzittern
- IV Schlechtes Seeing, ständig störendes Wabern
- V Sehr schlechtes Seeing, welches kaum das Anfertigen einer Groben Skizze zulässt.
Natürlich kann in diesem Kapitel auch eine der anderen Methoden protokolliert werden.
Grenzgrößen bloßes Auge (visuell) / Teleskop
Die visuelle Grenzgröße bezeichnet den schwächsten, gerade noch mit bloßem Auge sichtbaren Stern. Sie soll möglichst nahe am Beobachtungsobjekt bestimmt werden, deshalb reicht die Polsequenz dafür nicht aus. Im folgenden wird für jede Jahreszeit jeweils eine Zenit- und Horizontkarte angegeben. Wenn die Grenzgrößenbestimmung noch während der Adaptionsphase des Auges erfolgt (30 bis 45 Minuten), so sollte ggf. erneut nachbestimmt werden.
Die angegebene Grenzgröße sollte vom schwächsten Stern angegeben werden, der mit indirektem Sehen gerade noch gehalten werden kann. Er muss also über den Zeitraum von einigen Sekunden sichtbar sein! Ein kurzzeitiges Aufblitzen von schwächeren Sternen sollte nicht berücksichtigt werden.
Das Kapitel stellt verschiedene Karten für die Ermittlung der Grenzgröße zur Verfügung. Man suche sich die geeignete Karte heraus und markiert einige der Sterne, die gerade noch sichtbar und mit einer Größenklasse markiert sind. Die anderen Karten können dann aus dem Protokoll gelöscht werden.
Für die Grenzgrößenermittlung mittels Teleskop gilt Vergleichbares. Nur dass hier die schwächsten, gerade noch mit dem Teleskop sichtbaren Objekte erfasst werden. Hier bietet es sich an, eine Zeichnung von einem Stern inkl. aller im Okular sichtbaren Objekte mit Sternkarten bzw. einem Astronomieprogramm zu vergleichen.
Beobachtung
In diesem Kapitel erfolgt die Beschreibung der Beobachtung.
Die Übersichtstabelle “Beobachtete Objekte” und das Unterkapitel “Hintergrundinformationen” können für die Vorbereitung einer Beobachtungsnacht genutzt werden. Bei Bedarf kann die Beobachtung hier auch um zusätzliche Informationen technischer und inhaltlicher Art ergänzt werden. Wenn nicht benötigt, können beide Unterkapitel gelöscht werden.
Anhang
Der Anhang dient der Unterstützung einer Beobachtungsnacht. Er kann aus dem eigentlichen Protokoll gelöscht werden. Der Anhang umfasst:
- Mögliche Fragestellungen für die Beobachtung zur Unterstützung, worauf man alles achten und was alles beschrieben werden soll.
- Die deutschen und lateinischen Bezeichnungen der Sternzeichen.
- Das griechische Alphabet.
- Eine Fadenkreuzvorlage für die Zeichnungen. Die endgültige Zeichnung kann wieder eingescannt und mit den notwendigen Zusatzinformationen im Kapitel “Beobachtung” eingefügt werden.