Aufsuchhilfen
Ist das gewünschte Objekt (DeepSky) nicht mit bloßem Auge sichtbar, benötigt man Positionierungshilfen, um sicherzustellen, dass man auch das korrekte Objekt im Sichtfeld hat. Die gängige Methode hierfür ist das sog. Starhopping. Einfach gesagt, werden hierbei in der Nähe gelegene, sichtbare Sterne verwendet, um nicht sichtbare Himmelsobjekte mit dem Teleskop aufzufinden. Dafür ist eine Planung im Vorfeld erforderlich. Mit Hilfe von Sternkarten sucht man sich vorher geeignete Sterne aus, mit denen man sich dem gewünschten Objekt nähert. Ggf. zeichnet man sich die entsprechenden Aufsuchpfade auf.
Letzteres wird von keinem Programm angeboten. Daher ist man darauf angewiesen, sich diese Aufsuchhilfen zu merken und über die Himmelskarte der entsprechenden App nachzuvollziehen. Aber es besteht die Möglichkeit, über z.B. Telradeinblendungen und Sichtfeldeinstellungen anhand der verwendeten Objekt die Teleskopausrichtung unterstützen.
Starmap HD
Starmap HD unterstützt sowohl die Telradanzeige als auch die Sichtfeldeinstellung anhand der verwendeten Optik am Teleskop. Die Anzeige des Telrads erfolgt fixiert in der Bildschirmmitte. So kann der Beobachter mittels Verschieben der Himmelsanzeige sich eine geeignete Konstellation suchen. Auf deren Basis kann er dann mit bloßem Auge das Teleskop per Telrad zur gesuchten Position bewegen. Im nachfolgenden Beispiel wurde die Whirlpool Galaxie (M51) im eingeblendeten Telrad zentriert.
Auf dem äußeren Rand des Telrads (links, die grüne Eckmarkierung) befindet sich der Stern 24Vn mit einer Magnitude von 4.7. Mit dem Teleskop würde der Beobachter dann diesen Stern genauso im Telrad positionieren und damit das gesuchte Objekt ungefähr im Sichtfeld des Teleskops haben. Im Bild ist noch eine Verbindungslinie vom Stern Alkaid zu M51 zu sehen. Dies ist die Funktion “Path Finder”. Sie verbindet als Orientierungshilfe das mit der Suche ausgewählte Objekt mit dem nächsten auffälligen Objekt bzw. Stern.
Nun muss noch die Feinausrichtung des Teleskops erfolgen. Mit präziser Montierung des Telrads am Teleskop und hoher Ganggenauigkeit der Teleskopmontierung kann man das Objekt schon einigermaßen zentriert sehen. Im Normalfall befindet sich das Objekt nach der Ausrichtung mit bloßem Auge aber noch nicht im Sichtfeld des Okulars. Hier muss man nun das Teleskop präzise und mit Blick durch das Okular zum Objekt fahren. Oft können dabei Verwechslungen mit ähnlich aussehenden Objekten passieren, die ganz in der Nähe liegen. Um sicher zu sein, dass man auch das richtige Objekt sieht, bietet Starmap HD die Möglichkeit, das Sichtfeld der gerade verwendeten Optik darzustellen.
Die verwendete Optik ist natürlich vorher in Starmap einzutragen. Dies geschieht über den Menüpunkt “Optik“. Über den Menüpunkt “Okular” sind dann Teleskop, Okular und ggf. weitere Teile der Optik auszuwählen. Nachdem dies geschehen ist, wird der Himmelsausschnitt auf dem Bildschirm um das gesuchte Objekt in Starmap genauso mit Sternen usw. angezeigt, wie man es im Okular sehen sollte. Natürlich sollte man die Grenzgrößen im Teleskop berücksichtigen. Sterne mit einer Magnitude unterhalb dieser Grenzgröße liegen, und damit im Teleskop nicht sichtbar sind, sollte man mit einer geeigneten Einstellung ausblenden. Dies kann man über Einstellungen – Sterne – Größenklasse vornehmen.
Redshift & SkySafari Pro
Weder Redshift noch SkySafari Pro bieten die Features bezüglich Aufsuchhilfen, wie sie in Starmap HD implementiert wurden.
Navigation in der Artikelserie
Teil 1 aufrufen: Ich weiß, welche Objekte bzw. Ereignisse und Konstellationen ich beobachten möchten. Ich benötige aber die Information zum Objekt über den Tag und die Uhrzeiten für die beste Beobachtungszeit.
Teil 2 aufrufen:Ich möchte wissen, welche Objekte und ggf. Konstellationen an einem bestimmten Abend zu welcher Uhrzeit sichtbar sind. Wenn möglich möchte ich die Suche auf bestimmte Objekt-/Ereignisarten einschränken. Beispiele: Eingrenzung auf Sternhaufen, Mondkonstellationen beim Jupiter und Saturn, Mondphasen bzw.-alter.
Teil 3 (dieser Artikel): Der erste Abschnitt dieses Artikels behandelt die Features der Programme bzgl. der Informationen zu den Himmelsobjekten. Im zweiten Abschnitt geht es darum festzustellen, inwieweit ich eigene Informationen und Notizen zum Beobachtungsabend bzw. zu Objekten erfassen kann, ohne das Programm nicht verlassen muss. Der dritte Abschnitt behandelt Aufsuchhilfen, welche sicherstellen sollen, dass der Beobachter letztendlich auch das korrekte Objekt im Sichtfeld hat.