Wie ich schon in früheren Blogartikeln darauf hingewiesen habe, wird man im Projektmanagement – und generell im Beruf häufig nicht umhinkommen, Englisch bzw. andere Sprachen zu sprechen. Eine Sprache zu lernen ist aber kein Prozess, der irgendwann abgeschlossen ist. Vielmehr wird man i.d.R. täglich mit neuen Redewendungen bzw. Vokabeln konfrontiert. Da ist es von Vorteil, wenn diese gleich für ein späteres Lernen niedergeschrieben werden.
Man kann sich dazu einen Karteikasten zum Lernen von Vokabeln anschaffen. Dieser füllt sich dann mit der Zeit. Nachteil solch eines Mediums ist, dass man diese “Mobile Lernbox” ständig bei sich führen muss, um neue Vokabeln aufzuschreiben und, wenn sich die Gelegenheit ergibt, diese auch zu lernen. Die Lerngelegenheiten ergeben sich z.B.
- beim Warten auf den Flieger bzw. während der Taxifahrt zum Flughafen;
- beim Fahren zur Arbeit bzw. zum Kunden in Bus und Bahn;
- zu Hause, wenn man dafür sich dafür eine bestimmte Zeit eingeplant hat;
- oder im Hotel auf der Dienstreise.
Besitzer von Smartphones können das Herumtragen von Karteikarten natürlich vermeiden: einfach eine App oder Karteikartenorganisation auf dem Smartphone einrichten und schon können Vokabeln jederzeit erfasst und ggf. auch erlernt werden. Nun ist die Erfassung von Vokabeln auf dem Smartphone aufgrund der kleinen Tastatur nicht jedermanns Sache. Die Erfassung mit einer “richtigen” Tastatur am größeren Bildschirm (Desktop Computer, Notebook) mag bequemer sein. Dies gilt insbesondere wenn man am Arbeitsplatz oder zu Hause sowieso schon am Computer sitzt und eine neue Vokabel schnell mal erfasst werden soll. Auch ein Tablet mag sowohl für die Erfassung als auch die Abfrage auf dem heimischen Sofa attraktiv sein. Für die Vokabelabfrage unterwegs ist dagegen das (fast) jederzeit mitgeführte Smartphone wieder ideal.
Fazit: heute ist es zumindest im beruflichen Umfeld, insbesondere Projektmanagement möglich, an verschiedenen Computergeräten, Smartphones und Tablets zu arbeiten. Die schnelle und unkomplizierte Vokabelerfassung mit gerade genutzten Geräten sollte die “Hemmschwelle” niedrig halten, diese Erfassung auch durchzuführen. Ebenso sollte eine jederzeit bestehende, der aktuellen Situation angepasste Möglichkeit bestehen, Vokabeln zu erlernen.
Dies führt zwangsweise zur Frage, wie ich meinen Bestand an Vokabeln auf den verfügbaren Geräten synchron halte. Bequem ist die Nutzung einer Cloud, mit der sich die beteiligten Geräte synchronisieren.
Die nachfolgend beschriebene Lösung soll nur als Anwendungsbeispiel dienen. Sie erhebt nicht den Anspruch darauf, die generell beste und preiswerteste zu sein.
Ich verwende für die Arbeiten am Rechner (Desktop, Notebook) das Programm Vocabulary. Es wird für MacOS X und iOS (iPhone, iPad) angeboten. Zu diesem Programm wird eine (derzeit) kostenlose Cloud angeboten, über die die Vokabelbestände zwischen den Geräten synchronisiert werden können. Vocabulary bietet die Möglichkeit, Vokabeln mit einer Tag-ähnlichen Eingabe einer oder mehreren Vokabellisten zuzuordnen.
Die Erfassung erfolgt bei mir oft am iPad, weil ich das Tablet auf Arbeit neben mir auf dem Platz zu liegen habe (führen Projektlogbuch, handschriftliche Notizen in Meetings usw.). Zu Hause erfasse ich neue Vokabeln oft unter MacOS X, weil ich dort des Öfteren die englischsprachige Zeitschrift Business Spotlight mit Übungen durcharbeite.
Das Lernen der Vokabeln erfolgt mit Vocabulary auf zwei Arten. Ersten kann man sich vom Programm Vokabeln aus der kompletten Datenbank (ggf. nach schon gelernt / nicht gelernt) oder einer Vokabelliste selektieren lassen. Dafür muss angegeben werden, welche Anzahl an Vokabeln gelernt werden sollen. Eine zufällig zusammengestellte Menge an Vokabeln wird dann abgefragt.
Die zweite Art des Lernens besteht in der Wiederholung nach einer gewissen Anzahl von Tagen. Dafür sind in Vocabulary fünf Lernstufen definiert, siehe Bild. In Stufe 1 werden alle Vokabeln einsortiert, die noch ungelernt sind. Dies können sowohl neue Vokabeln als auch falsch beantwortete Vokabeln sein. Werden Vokabeln korrekt beantwortet, werden sie in der nächsten Stufe einsortiert und dann nach den für diese Stufe vorgegebenen Tagen wiederholt. Sobald eine Vokabel in einer Übung nicht gewusst wurde, wird sie wieder in der Stufe 1 einsortiert. Es können sich also z.B. 50 Vokabeln in der Stufe 4 befinden, die jeweils zu verschiedenen Terminen abgefragt werden. Wurden davon 15 Vokabeln zuletzt am 15.02.14 abgefragt, werden diese automatisch ab dem 08.03.14 als fällig für die nächste Abfrage angezeigt.
Mit diesen beiden Ansätzen des Lernens kann man sich sicher sein, dass alle Vokabeln abgefragt und wiederholt werden können.
Sollten Sie Anmerkungen oder Verbesserungsvorschläge haben, schreiben Sie diese bitten in den Kommentarbereich zu diesem Blogartikel. Ich bin jederzeit gespannt, neue und effektive Lernmethoden kennenzulernen.
Also ich bin was das betrifft sehr altmodisch. Ich benutze zum Lernen immer noch sehr gern Karteikarten. Die schleppe ich überall mit hin und immer wenn ich Zeit habe, lerne ich ein wenig. Auch abends im Bett. Ich brauche keine Cloud. Zumal ich mir schon beim Aufschreiben vieles wieder einpräge und so weniger lernen muss. Wer wie ich auch lieber mit Karteikarten lernt, hier ein günstiger Anbieter (ich habe aufgrund der vielen Klausuren und anstehenden Abschlussarbeiten einen großen Verschleiß 😉 ): http://www.bueromarkt-ag.de/karteikarten.html
Aber egal wie ihr lernt, altmodisch oder modern, ich wünsche allen viel Erfolg! 🙂
Vielen Dank für den Kommentar. Und Dir wünsche ich auf viel Erfolg!
Für mich ist es weniger eine Frage von “altmodisch” und “modern”. Vielmehr störte mich, dass ich diese Karteikarten (-kästen) immer mitschleppen musste. Bei Dienstreisen mit Handgepäck ist der Platz sowieso schon knapp bemessen. Außerdem durfte ich bei einigen Flughafenkontrollen dies Karteikartenbox schon öfters hervorkramen, aus welchem Grund auch immer. Da bot sich die (zeitnahe) Erfassung, Verwaltung und Abfrage über immer mitgeführte Geräte an 🙂