So, bevor die großen Umzugsvorbereitungen in unser neues Heim beginnen, schiebe ich erst einmal noch den einen oder anderen Artikel in diesen Blog. Ich habe die praktische (Hobby-) Astronomie viel zu lange wegen Arbeitsstress vernachlässigt. Und kurz, nachdem ich mit ein paar Teleskop Updates dann wieder so richtig loslegen wollte, wurde uns wegen Eigenbedarf die Wohnung gekündigt. Und schon wieder hatte das Hobby das Nachsehen, weil wir alle Kraft auf die Suche nach einem neuen Heim verwenden mussten. Ich hatte am 26. Mai noch einen schönen Beobachtungsabend, siehe hier. Und dann kurz danach Boom, sie müssen aus der Wohnung raus.
Nun trat das Sommerwunder ein: nach nur sechs Wochen haben wir einen Mietvertrag für ein schönes neues Heim mit Garten unterschrieben. Und das obwohl der Berliner Wohnungsmarkt zusammengebrochen ist. Jeder erzählt von mindestens 1-2 Jahren Wohnungssuche, was zu lang für unseren Rausschmiss ist. Und wir haben einen Garten! D.h. neben all den schönen anderen Implikationen heißt es: Hobby Astronomie gerettet!
Nun aber genug der Vorrede. Hier nun die Fortsetzung der Dokumentation des Beobachtungsabends vom 26. Mai. Dieses Mal wagte ich mich an die Aufbereitung der Fotos von M51, der Whirlpool Galaxie. Ich hatte mir vor längerem PixInsight zugelegt. Ein mächtiges Tool mit ziemlicher Lernkurve für die Auf- und Nachbearbeitung von Deep Sky Fotografie. Auf Basis von Lernvideos von Mitch auf YouTube erstellte ich mir eine eine Checkliste mit meinem Outlining Tool OmniOutliner. Die Checkliste enthält nicht nur die Aufgaben, sondern auch noch Info zu möglicher Parametrisierung der Arbeitsschritte aus den Video, ggf. ergänzt um eigene Anmerkungen:
Ich bin für M51 dann diese Checkliste “Quick & Dirty” durchgegangen, um festzustellen, ob ich überhaupt zu einem gelange. “Quick & Dirty” deshalb, weil
- ich nicht stundenlange Bilderserien (30-Sekunden Belichtungszeit) erstellte, sondern nur für rund 50 Minuten. So war ich in der Lage den Mond, M51 und M57 (Ringnebel) in einer kurzen Sommernacht aufzunehmen, ohne zu lange aufbleiben zu müssen. Ich werde halt nicht jünger. 😀
- ich nicht stundenlang an den Parametern herumspielte, um noch immer bessere Ergebnisse zu erzielen. Ich wollte erst einmal sehen, ob ich mit PixInsight überhaupt etwas zustande bringe.
- meine ASI Zwo Kamera ist eine ungekühlte Kamera. Also nicht so geeignet, “perfekte” Fotos zu erstellen.
- ich meine Hobbyastronomie in lichtverseuchtem Berlin ausübe.
- mein Teleskop ist nicht supergenau ausgerichtet. Ein bisschen wird es hoffentlich durch das Alignment per Celestron StarSense kompensiert.
- ich in diesem Artikel nicht das Ergebnis aus jedem Teilschritt dokumentiere.
- ich zufällig feststellte, dass das Programm Affinity Photo Plus zwei Funktionen für Astrofotografie enthält. Und ich auf den letzten aufwändigen PixInsight Prozess “Full Stretch” verzichten konnte. Statt desses nut
Um einen Eindruck zu bekommen, was ich erreicht, hier ein unbearbeitetes Einzelbild kurz nach seiner Aufnahme:
Und hier das Endergebnis:
Immerhin habe ich eine schöne Basis gelegt, auf der ich weiter aufbauen kann. Sei es während der Aufnahme selbst (z.B. Einsatz eines Filters gegen Lichtverschmutzung), in der Genauigkeit der Ausrichtung des Teleskops und in der Bearbeitung mit PixInsight / Affinity Photo.
(Hoffentlich) Demnächst der Ringnebel (M57) und der Herkuleshaufen (M13), den ich zwei Wochen vorher aufnahm.
Wenn die Astronomie wieder interessant wird und Spaß macht, dann ist der ganze.Mensch auch wieder in Ordnung