Am 23. Dezember 2015 war noch einmal ein Highlight für die (Hobby-) Astronomen angesagt: die Bedeckung des Sterns Aldebaran durch den Mond. Diese Bedeckung fand zwar schon mehrfach in diesem Jahr statt, ich hatte sie aber bisher nicht verfolgt. Daher wollte ich die Gelegenheit nun nutzen, diese Bedeckung zu beobachten. Das Wetter sah auch nicht schlecht aus, der Himmel war zum Sonnenuntergang frei:
Doch mit der Zeit kamen immer mehr Wolken auf. Zeitweilig war der gesamte Himmel zugezogen. Da er aber immer wieder aufklarte, war ich guter Hoffnung. Und schließlich waren die beiden Protagonisten auch im Sichtfeld des Okulars zu sehen:
Mond und Aldebaran bei Belichtung 1/30, 1/100, 1/250 mit ISO 25, iPhone 6S Plus pic.twitter.com/1oAe6M1Lr6
— Volker Nawrath (@vnawrath) December 23, 2015
Leider war der Mond aber in den entscheidenden 40-50 Sekunden von den Wolken verdeckt, so dass der Bedeckungsanfang von mir leider nicht beobachtet werden konnte. Die Sichtbedingungen waren aber auch so nicht gut, da auch vorher leichte Wolkenschleier aufzogen und das Teleskop aufgrund des stärkeren Winds nicht richtig ruhig stand. Der folgende Film zeigt die Wolkenpleite:
Richtig frustrierend war aber die Tatsache, dass nach der Bedeckung Aldebarans der Himmel durchgehend wolkenfrei war. Immerhin konnte ich das Wiedererscheinen des Sterns beobachten und aufnehmen. Im Film ist zu sehen, wie schnell der Stern wieder sichtbar ist und sich vom Mondrand entfernt. Gefühlt dauerte es 3-4 Sekunden, in denen der Stern als “Buckel” über dem Mondrand sichtbar wurde, bis er sich dann vom Mond löste:
Im Blog Skyweek Zwei Punkt Null von Daniel Fischer sind in diesem Live-Blog Artikel Artikel, Filme und Bilder von dem Ereignis aufgelistet. Dazu müsst Ihr im Artikel bis zum Abschnitt “Eine weitere Bedeckung des Aldebaran durch den Mond” scrollen.
Den weiteren Abend nutzte ich dann, um Fotos für ein Mondmosaik zu erstellen. Dazu nutzte ich mein 5mm Okular (ca. 400-fache Vergrößerung). Aus den resultierenden 63 Fotos sollte Photoshop dann ein Gesamtbild erstellen, wie ich dies schon vorher einige Male ausgeführt habe. Leider hatte ich auch hier Pech. Photoshop war nicht in der Lage, alle Bilder komplett zum Mond zusammenzusetzen. Ich versuche noch weitere Möglichkeiten. Evtl. habe ich ja Glück.
Und abschließend habe ich herumexperiment, den Pferdekopfnebel Orionnebel (M42) mit dem iPhone zu fotografieren. Nachfolgend handelt sich um ein Einzelbild ohne Nachbearbeitung. Dies soll nur ein Beispiel sein, wo die Grenzen der Smartphone Fotografie liegen. Ich werde vielleicht einen weiteren Versuch starten, den Pferdekopfnebel Orionnebel mit einer Fotoserie aufzunehmen und zu stacken. Es wäre interessant zu sehen, ob inwieweit ich ein besseres Ergebnis erhalte. In jedem Fall erhoffe ich mir die Eliminierung des Bildrauschens, was in der Einzelaufnahme unten (Belichtung: 1/2 Sek., ISO: 2000 mit iPhone 6S Plus) zu sehen ist:
Abschließend noch ein schönes Bild mit dem Orion genau im Süden und über ihm den Mond mit dem nahestehenden Aldebaran:
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