In der Nacht vom vergangenen Samstag zu Sonntag stellte ich das Teleskop auf die Terrasse. Einerseits, um mich wieder ein wenig in die Astrofotografie für Deep Sky Objekte einzufuchsen. Aber auch um die Annäherung des Mars an den Sternhaufen M44 beim Sternbild Krebs zu betragen (siehe diesen Blogartikel).
Der Mars ist dem Sternhaufen näher gekommen:

Ich nutzte auch die Zeit, Videos für ein Mosaik der noch schmalen Mondsichel zu erstellen. Es war ein Wettrennen gegen die Zeit, denn die Sichel bewegte sich gen Dachkante vom Nachbarhaus. Ich habe das Rennen knapp gewonnen:


Am 3. Mai steht der Masr sehr nahe beim Haufen, zusammen mit dem Halbmond. Ich hoffe mal, dass dieser Abend ebenso wolkenfrei ist.
Danach kümmerte ich mich wieder um die Deep Sky Fotografie. Ich übte in den vorigen Nächten an der Galaxie M63. Sie ist recht hell und auch in der Berliner Lichtverschmutzung fotografierbar. Ich verbesserte in den letzten Nächten die Einstellungen für das Teleskop-Guiding (Nachführung) in der Software Ekos (Fotografie usw.) und auch die „Handgriffe“ für ein bisschen besseres Teleskop Alignment. Außerdem tastete ich mich in den vorigen Nächten an eine längere Belichtungszeit der Einzelfotos heran. Zusammen mit der Anpassung der Guiding Einstellungen konnte ich dann das Ausmaß von durch Guiding-Steuerimpulsen „verschlierten“ Fotos auf ein Minimum reduzieren. Für das Sichten und Aussortieren solcher unbrauchbaren Bilder nutze ich das Programm PixInsight.
Mein Set-up ist bei weitem nicht professionell: keine gekühlte Astrokamera, kein perfekt eingenordetes Teleskop, als Guiding Kamera „nur“ die ASI ZWO 120. Und bisher habe ich beim Fotografieren von Deep Sky Objekten (Sternhaufen, Galaxien, Planetare Nebel) zwischendurch dann immer wieder manuell eingreifen müssen. Ich wollte jetzt mehr Automatismus und unbeaufsichtigte Fotoserien über längere Zeiträume.
Nun versuche ich diese Nacht mit dem verbesserten Vorgehen und den verbesserten Softwareeinstellungen für die Fotografie und Teleskopnachführung die Galaxie M63 aufzunehmen. Eine Stunde lang ohne und eine Stunde lang mit Filter (Optolong L-Pro CCD2). Letzteres zum Vergleich, ob dieser etwas unter dem Berliner Himmel bringt. Die Belichtungszeiten der Einzelfotos habe ich von 20 Sekunden auf 40 Sekunden hochgeschraubt. Länger wird nicht möglich sein, dass es jetzt schon sehr feucht ist und der Himmel über meinem Standort lt. Vorhersage nicht bis zum Morgen 100 % wolkenfrei. Außerdem habe ich durch das Testen in den vergangenen Nächten die Laufzeit des Akkus für den Raspberry Pi am Teleskop auf rund 5 Stunden „ausgetestet“. Da ich vorher noch mit meinen Mondaufnahmen für ein Mosaik der schmalen Sichel beschäftigt war, blieb nicht mehr sehr viel für M63 übrig. 😀
