Update 21.01.2019, 03:50 Uhr
Noch immer liegt mein Standort unter einer dicken Wolkendecke. Die unten genannten Vorhersagen von der DWD-App und von Kachelmannwetter.de haben sich leider nicht geändert. Obwohl es viele Tweets gibt, welche die Bewölkungssituation für den Ostteil Deutschlands als jetzt schon wolkenfrei darstellen, kann ich nur sagen, die stimmen alle nicht, zumindest für den Berliner Raum.
Daher verlinke ich mal den Liveblog zur Mondfinsternis von Daniel Fischer auf seinem Skyweek Zwei Punkt Null Blog.
Wenn sich dennoch etwas in den ändern sollte und ich die Mondfinsternis beobachten kann, werde ich kurzfristig einen Liveblog aufsetzen.
Update 20.01.19, 20:40 Uhr: letzter Eintrag im Countdown-Ticker vor der Mondfinsternis
Ich werde mit diesem Eintrag den Countdown-Ticker beenden. Normalerweise würde ich hier auf meinen Liveticker verlinken. Doch aufgrund der aktuellen Bewölkungsvorhersage gehe ich davon aus, dass ich von der Finsternis nichts mitbekommen werde:
Ich stehe dennoch gegen 3 Uhr auf und prüfe die Lage. Sollte sich die Bewölkung verziehen oder es sich zumindest auflockern, werde ich am Ball bleiben. In diesem Fall schreibe ich dann auch meinen Liveticker und verlinke ihn hier.
Update 20.01.19, 18:45 Uhr: Augmented Reality und Suche nach Beobachtungsstandort
Mit einem fast 180° Südblick von unserer Terrasse haben wir eigentlich einen guten und nach oben freien Blick auf einen nächtlichen Himmel. Nun findet die Mondfinsternis aber in westlicher Richtung statt. Mit technischer Unterstützung des Smartphones und Astronomie-App kann ich im Voraus feststellen, was ich von der Finsternis auf besagter Terrasse mitbekommen würde. Und da das Zimmer unseres Juniors über einen kleinen Balkon Richtung Norden verfügt, stellt ich mir die Frage, ob ich von dort quasi die zweite Hälfte der Finsternis verfolgen kann.
Viele Astronomieprogramme auf Mobilgeräten sind in der Lage, in einen sogenannten Kompassmodus zu gehen. D.h. ich halte das Gerät in beliebiger Richtung an den Himmel und die App zeigt den dort gerade sichtbaren Sternenhimmel an. Einige Programme gehen mit der Augmented Reality (erweiterte Realität) noch einen Schritt weit, indem die Kamera hinzugeschaltet wird. D.h. die App überlagert das Bild der Kamera mit dem Sternenhimmel. So sähe es bei uns auf der Terrasse am 21.01.19 um 05:15 Uhr aus, wenn der Mond ungefähr zur Hälfte verfinstert wäre:
Mit einem bisschen Hin- und Herstellen der Uhrzeit war für mich klar, dass ich den Start der kompletten Verfinsterung hier nicht sehen würde. Wie würde es vom Balkon auf der anderen Seite aussehen?
Gegen 5:30 würde der Mond also von der Dachkante hervorkommen. Ich könnte den Beginn der vollständigen Verfinsterung also gerade beobachten. Die Position des Mondes gegen Ende der Totalitätsphase wäre dann ungefähr wie auf dem folgenden Bild:
Ich könnte also den überwiegenden Teil der sichtbaren Mondfinsternis von unserer Wohnung aus mitverfolgen. Zum Glück verfüge ich noch über ein Reiseteleskop, dass ich gleich auf dem Balkon platzieren kann. Es steht nur etwas abenteuerlich auf Blumenkastenablage und zwei Blumentöpfen so weit wie möglich zur Straße hin:
Achso: die Augmentend Reality Bilder stammen von der App Sky Safari Pro (iOS). Die App Redshift Pro bietet auch dieses Feature an. Und Stellarium für iOS bietet zumindest den Kompassmodus an. Ob die Kamera hinzugeschaltet werden kann, habe ich bisher noch nicht in den Funktionen gesucht.
Update 20.01.19, 16:20 Uhr: Wettrennen zwischen Wolkendecke und MoFi in Berlin?
Der letzte Sonnenuntergang vor der Mondfinsternis lässt hier in Berlin Schlimmes erwarten: aufkommende starke Bewölkung. Bisher sahen die Voraussagen sehr gut aus, so wolkenlos wie am Tage. Doch jetzt scheint es sich in ein Rennen zwischen Wolken und Mondfinsternis entwickelt zu haben. Die Frage ist, ob sich die Wolkendecke rechtzeitig zum Ereignis zurückzieht oder erst ein paar Stunden später. Vorhersage von der Warnwetter App:
Hier sieht es so aus, als ob sich die Wolken zum Beginn der Totalitätsphase zurückziehen. Auf Kachelmannwetter.com in der Rubrik “Astrowetter” hingegen sieht es düster aus. 😱 Hier wird eine Auflockerung der Bewölkung erst 9 Uhr erwartet. Das wäre für mich die erste Finsternis überhaupt, die ich aufgrund schlechten Wetters während meiner aktiven Phase der Hobbyastronomie verpassen würde.
Update 20.01.19, 07:45 Uhr: Planeten-Doppelpack mit Venus und Jupiter
Derzeit treten die Venus und der Jupiter sehr prominent am morgendlichen Himmel auf. Daher sollte man nicht vergessen, den Blick während der Mondfinsternis ganz besonders in der zweiten Hälfte Richtung Südwesten zu wenden.
Update 19.01.19, 19:25 Uhr: Einige aktuelle Presseberichte, Info-Filme
- ESA (European Space Agency): “Erste totale Mondfinsternis“
- Merkur.de: “Mondfinsternis im Januar 2019: Der Blutmond ist in Deutschland zu sehen“
- Wetter.de: “Totale Mondfinsternis am 21. Januar 2019 zaubert einen Super-Blutmond“
- Computerbild.de: “Foto-Tipps für den Blutmond Januar 2019“
- Heise.de: “Blutmond im Januar 2019: So fotografieren Sie die totale Mondfinsternis“
- NDR.de: “Blutmond: Totale Mondfinsternis im Norden“
- Arts-Blog.de: “Totale Mondfinsternis am frühen Morgen des 21. Januar 2019“
- Timeanddate.de: “Karte der Mondfinsternis“
Update 19.01.19, 14:10 Uhr: Blauer Mond, Blutmond, Erdbeermond, Supermond, Mondtäuschung
Das kommende Ereignis wird ja als Superblutmond angepriesen. Außerdem fallen öfters die Begriffe Blauer Mond und Erdbeermond. Ich verlinke hier auf einige Artikel, die sich mit diesen Begriffen beschäftigen. Zu Anfang sei gesagt, dass es sich bei keinem von ihnen um astronomische Bezeichnungen handelt.
Blutmond
Hier verweise ich auf die Podcast Folge „Sternengeschichten Folge 295: Mondfinsternisse und der “Blutmond” von Florian Freistetter (Astrodicticum simplex). Die Folge liegt dort auch als Text vor.
Kurz gesagt: Es gelangt immer noch etwas Licht durch die Erdatmosphäre zum Mond, auch in der Totalitätsphase. Das durch die Erdatmosphäre fallende Sonnenlicht wird nach innen gebrochen. Die kurzwelligen blauen Anteile des Lichts werden durch Streuung geschwächt. Den Mond im Kernschatten der Erde erreichen die langwelligen roten Anteilen, die schwach sichtbar sind und diesen rot „färben“.
Blauer Mond
„Blauer Mond“ bezeichnet nicht die Färbung des Monds, sondern betrifft die Anzahl je Monat bzw. je Jahreszeit. Eine Erläuterung zur Herkunft dieses Begriffs findet sich u.a. bei timeanddate.de.
Erdbeermond
Auch mit diesem Begriff ist nicht die Färbung des Mondes gemeint. Vielmehr ist damit der Vollmond im Juni gemeint. In diesem Monat startet i.d.R. die Erdbeerernte. Siehe dazu die Artikel
- vom @clearskyblog: „Erdbeermond-Unsinn und die Sommersonnenwende“
- auf Wikipedia (Stand: 19.01.19, 12:00 Uhr)
Supermond
Abschließend verweise ich auf
- auf eine Podcast Folge von Florian Freistetter: „Sternengeschichten Folge 221: Wie super ist der Supermond?“.
- auf die Informationen von timeanddate.de
Im Grund genommen nimmt der Mond im Laufe seiner Erdumrundung verschiedene Abstände zur Erde ein. Diese sind fototechnisch nachweisbar, für das normale Auge in der Regel nicht sichtbar. Dass wir den Mond dennoch unterschiedlich groß wahrnehmen, ist eine Täuschung, die auch Mondtäuschung genannt wird, siehe
- Wikipedia (Stand: 19.01.19, 13:30 Uhr)
- „Sternengeschichten Folge 196: Die Mondtäuschung“ von Florian Freistetter
Spätestens auf Fotos (nicht Tele-Zoom) wird man dann enttäuscht sein, wie klein der Mond am Himmel wirklich ist. Und wenn man keinen Fotoapparat oder kein Smartphone zur Hand hat, behilft man sich mit einem Daumen. Diesen hält man mit ausgestrecktem Arm vor den Mind und kneift ein Auge zu. Und schon schrumpft ein Supermond erheblich.
Update 19.01.19, 10:55 Uhr: Sternwarten
Zur Mondfinsternis werden wie auch schon in der Vergangenheit viele Sternwarten zur Mondfinsternis ihre Pforten öffnen. Als Berliner habe ich natürlich einen Blick auf die Archenhold-Sternwarte und die Sternwarte / das Planetarium am Insulaner, siehe hier und hier. 😀
Und @gottie29 hat schon mal das Livestreaming von der Archenhold-Sternwarte aus geübt 👍
Auf MoFi2019.de gibt es einen umfassenden Überblick über die Mondfinsternis und deren Verlauf im Allgemeinen. Unter “Links und Literatur zur Mondfinsternis am 21.01.2019″gibt es dann eine Auflistung an Literatur, Berichten und Veranstaltungen.
Update 18.01.19, 21:40 Uhr: Wettervorhersage
Bei speziellen Astroevents bekommt auch die Allgemeinheit mit, wie wetterabhängig die (Hobby-) Astronomie sein kann. Am Nachmittag herrschte hier in Berlin noch klarer Himmel. Und von einer Minute zur anderen schiebt sich eine dunkelgraue Wolkendecke vor den schon fast vollen Mond. So fällt ein kleiner nächtlicher Probebetrieb meines Reiseteleskops mit Livestreaming über das iPhone wohl ins Wasser. Denn der Mond zeigt sich nun so gut wie gar nicht mehr:
App “Warnwetter” vom Deutschen Wetterdienst
Heiß begehrt sind daher die Wetterprognosen für die frühen Morgenstunden des 21. Januar. Ich nutze zum Beispiel die App “Warnwetter” vom Deutschen Wetterdienst. Zu den kostenpflichtigen Features gehören dann auch Vorhersagen hinsichtlich der Bewölkung und Niederschläge. Hier ein Beispiel für den Zeitraum 0 bis 8 Uhr, welches ich für den Blick auf Berlin auf meinem iPhone abgefilmt habe:
Astrowetter auf Kachelmannwetter.com
Auf Kachelmannwetter.com gibt es die Rubrik “Astrowetter“. Dort gibt es detailliert für bis zu drei Tage im Voraus Informationen über den Bewölkungsgrad seiner Wunschgegend.
Nach Warnwetter sieht es für Berlin grenzwertig aus, da Berlin während der Finsternisphase am Rande aufziehender Wolken liegt. Nach Kachelmannwetter ist Berlin schon Stunden vor der Mondfinsternis komplett bedeckt 🙁. Ich hoffe, beide irren sich um einige Stunden, denn der Sonntag ist bis in den Abend hinein so gut wie wolkenfrei.
18.01.19, 18:45 Uhr: Start des Countdown-Tickers
Diese erste von Deutschland aus sichtbare Mondfinsternis in diesem Jahr findet am frühen Morgen des 21. Januar statt. Es handelt sich um eine totale Finsternis, die allerdings nicht vollständig zu sehen sein wird. In der Nacht vom 16. zum 17. Juli gibt es dann noch eine partielle Mondfinsternis. Die nächste vollständig von Deutschland aus beobachtbare totale Mondfinsternis erfolgt übrigens erst am 20.12.2029.
Die aktuelle Finsternis wird vielfach aber nur schlecht zu sehen sein. Denn der Mond steht schon zu Beginn der Totalität recht niedrig. Der Austritt aus dem Kernschatten beginnt erst 1 – 1,5 Stunden vor dem Monduntergang.
Der Verlauf der Finsternis ist wie folgt:
- 03:35 Uhr: Eintritt des Mondes in den Halbschatten
- 04:34 Uhr: Eintritt des Mondes in den Kernschatten
- 05:41 Uhr: Beginn der Totalität
- 06:12 Uhr: Mitte der Finsternis
- 06:44 Uhr: Ende der Totalität
- 07:51 Uhr: Austritt des Mondes aus dem Kernschatten
- 08:16 Uhr: Monduntergang in Berlin
- 08:50 Uhr: Austritt des Mondes aus dem Halbschatten
Genauere Beschreibungen lassen sich unter anderem auf folgenden Webseiten nachlesen:
- „ 20–21. Januar 2019 — Totale Mondfinsternis“ auf timeanddate.de
- „Ein roter Mond für Frühaufsteher“ auf Spektrum.de
- „Roter Riesenvollmond in den Morgenstunden des 21. Januar“ auf IDW-Online.de (Informationsdienst Wissenschaft)
- „Fünf Fakten zur kommenden Mondfinsternis“ auf Himmelslichter.net
Weitere allgemeine Informationen zu Mondfinsternissen werden von Astrodicticum Simplex (Florian Freistetter) in seiner Podcastfolge „Mondfinsternisse und Blutmond“ präsentiert. Der Link führt zum Transkript des Postcasts.
Die Erstausgabe „Der Kleine Astroview“ von Spektrum der Wissenschaft befasst sich mit der himmelsmechanischen Erklärung der Mondfinsternisse (nach einer einführenden Eigenwerbung zu diesem neuen Videoformat). Es wird auch die Frage geklärt, warum man i.d.R. mehr Mond- als Sonnenfinsternisse sieht, obwohl beide Finsternisarten ungefähr gleichoft vorkommen:
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