Turnusgemäß kam der Mond heute schon früh bei uns in den sichtbaren Bereich, weit vor dem Sonnenuntergang. Da der Himmel wolkenlos war, nutzte ich den Abend ein bisschen für die Beobachtung und Mondfotografie. Unser Junior half wieder beim Aufbau des Teleskops und führte die Funktionskontrolle der Goto-Steuerung durch. 😀
Er zeigt sich auch sehr interessiert und schaute durch den Sucher sowie das Okular. Ich schloss außerdem das iPhone am Teleskop an und streamte die Beobachtung auf den Fernseher. Im Wechsel mit der Beobachtung durch das Okular und per iPhone auf dem Fernseher schaute ich mir verschiedene Bereiche und speziell den Krater Tycho an. Dieser zeigte einen schönen Schattenwurf sowohl vom Wall auf den Boden als auch vom Zentralberg. Junior erkannte den Krater Tycho später am Fernseher sogar wieder und sprach vom Berg mit dem Schatten.
Auf Twitter herrscht bei guten Wetter eine rege Kommunikation zwischen den Hobbyastronomen. Vom iPhone am Teleskop konnte ich meine Bilder zeitnah posten und zeitnah kamen dann auch Rückmeldungen bzw. Favs:
In diesem Zusammenhang grüße ich ganz herzlich (in zeitlicher Reihenfolge ihrer Rückmeldungen):
- @SHasani61
- @Astroholl
- @MelG_HI
- @rnitsch
- @Abana09
- @rimi1812
- @PlanetMerse
- @asdromeda
- @AstroZwerge
- @blenderbuch
- @joboxinc
Der Beobachtungszeitraum war allerdings begrenzt. Gegen 23:30 verschwand der Mond dann hinter einem Baum. Aber schon ca. 1 Stunde vorher wurden die Sichtverhältnisse schlecht, weil sich der Mond dann wieder in Richtung Horizont bewegte und die Luftunruhe sehr stark wurde. Beim Meridiandurchgang waren die Sichtbedingungen für Berliner Verhältnisse allerdings sehr gut. Im folgenden zeige ich nun einige Bilder.
Benutztes Equipment:
- Celestron NexStar 8SE
- Baader Hyperion Okular 5 mm (ca. 408-fache Vergrößerung)
- iPhone 6S Plus, Foto und Video, ggf. benutzte digitale Vergrößerung wird bei den Bildern angegeben
Zuerst zeige ich ein Übersichtsbild des Monds und der beobachteten Bereiche:
Den kompletten Mond ganz links im Übersichtsbild habe ich aus 69 Fotos zu einem Mosaikbild zusammengesetzt. Die Einzelbilder wurden mit dem oben genannten Equipment, also mit 408-facher Vergrößerung aufgenommen. Das Zusammenfügen dieser (unbearbeiteten) Bilder erfolgte mit Photoshop CC per “Photomerge”. Ich benutzte die Optionen “Automatisches Layout”, “Bilder zusammen überblenden” und Vignettierungsentfernung. Es erfolgte eine kleine Anpassung der Helligkeits- und Kontrasteinstellung, damit der Mond nicht zu hell erscheint. Mit der Belichtungseinstellung 1/17 bei ISO 200 und f2/2 geriet das Gesamtbild eine Spur heller, als ich mit bloßem Auge durch das Okular beobachtet hatte. Dies fiel mir allerdings erst beim Betrachten am Monitor auf:
Die folgenden 3 Bilder aus 30-sekündigen Videos erstellt. Diese Videos habe ich dann per Stacking mit dem Programm autostakkert zu einem Ergebnisbild zusammengeführt. Ich nutzte die bis an die Schmerzgrenze geschärfte Version des Ergebnisbildes aus autostakkert. Eine weitere Nachbearbeitung erfolgte nicht. Zur Orientierung zeige ich zu jedem bearbeiteten Bild ein unbearbeitetes Einzelbild aus dem jeweiligen Originalvideo:
Und zum Abschluss zeige ich noch den Krater Tycho, dessen Bild ebenfalls aus einem Video erstellt wurde. Hier habe ich das Bild mit der iPhone App noch um den Faktor 3 digital gezoomt. Es ist sehr schön der Zentralberg (Höhe mindestens 1.600 Meter) mit seinem Schattenwurf zu erkennen.
Die Sichtbedingungen wurden nach 22 Uhr dann leider schlechter, so dass ich keine weiteren Bilder mehr erstellt habe. Um 23:30 verschwand der Mond hinter dem Baum, der vor unserer Terrasse steht. Es gab meinerseits dann einen letzten Gruß 😀