Dies ist der letzte Beitrag der zweiteiligen Blogartikelserie zum Sternbild Orion. Im ersten Teil habe ich einen Überblick des Sternbildes am Himmel gegeben und machte einen kleinen Exkurs über die historische Entwicklung von Mythen über tausende bzw. zehntausende von Jahren hinweg. Außerdem gab ich einen Überblick über den Epos des Gilgamesch. Es wird vermutet, dass in Mesopotamien in dem Sternbild Orion der sagenhafte König Gilgamesch gesehen wurde.
Im zweiten Teil geht es nun um die griechische Sage des Jägers Orion, die dem Sternbild den heutigen Namen gab. Den Artikel schließe ich mit Informationen für Hobbyastronomen.
Der Jäger Orion in der griechischen Mythologie
Herkunft und Mythologie
Das Erstaunliche am Mythos des Orion ist, dass es keine einheitlich erzählte Geschichte gibt. Es fängt schon damit an, dass das Sternbild des Orion und die Figur des Orion eher nebenbei erwähnt werden, dies aber schon in den ältesten erhaltenen Schriften. Ein Beispiel ist Ilias von Homer (Gesang 18, Vers 485 – 489):
Drauf auch alle Gestirne, die rings den Himmel umleuchten,
Drauf Plejad‘ und Hyad‘, und die große Kraft des Orion,
Auch die Bärin, die sonst der Himmelwagen genannt wird,
Welche sich dort umdreht, und stets den Orion bemerket,
Und allein niemals in Okeanos‘ Bad sich hinabtaucht.
Auch in den Gesängen der Odyssee von Homer kommt das Sternbild Orion vor (Fünfter Gesang, Vers 270 – 177):
Und nun setzt‘ er sich hin ans Ruder, und steuerte künstlich
Über die Flut. Ihm schloß kein Schlummer die wachsamen Augen,
Auf die Pleiaden gerichtet, und auf Bootes, der langsam
Untergeht, und den Bären, den andre den Wagen benennen,
Welcher im Kreise sich dreht, den Blick nach Orion gewendet,
Und allein von allen sich nimmer im Ocean badet.
Denn beim Scheiden befahl ihm die hehre Göttin Kalypso,
Daß er auf seiner Fahrt ihn immer zur Linken behielte.
Die Odyssee erwähnt auch die Gestalt des Jägers Orion. Dort sieht Odysseus ihn in der Unterwelt als größten Jäger (Elfter Gesang, Vers 568 – 575).
Und ich wandte den Blick auf Minos, den göttlichen, Zeus‘ Sohn!
Dieser saß, in der Hand den goldenen Scepter, und teilte
Strafe den Toten und Lohn; sie rechteten rings um den König,
Sitzend und stehend, im weitgeöffneten Hause des Aïs.
Und nach diesem erblickt‘ ich den ungeheuren Orion.
Auf der Asphodeloswiese verfolgt‘ er die drängenden Tiere,
Die er im Leben einst auf wüsten Gebirgen getötet:
In den Händen die eherne, nie zerbrechliche Keule.
Ob das in der Odyssee und Ilias genannte Sternbild in einer Beziehung zum Jäger Orion in der Odyssee steht, ist allerdings nicht bekannt. Homers Werke äußern sich dazu nicht.
Mit Ilias liegt eines der ältesten niedergeschriebenen Werke Europas vor. Die Geschichte ist auf das 8. oder 7. Jahrhundert vor Christus datiert. Es wird allerdings davon ausgegangen, dass hierzu schon mündliche Überlieferungen aus den Jahrhunderten zuvor existierten. Jedenfalls zeigt die Nennung des Orion in diesem Werk, dass sowohl Sternbild und Person den Griechen schon sehr lange bekannt waren.
Am Himmel sieht sich Orion dem Angriff des benachbarten Stiers ausgesetzt. In den Sagen des Orion ist allerdings kein solcher Kampf erwähnt. Hier hatte ich im Teil 1 den Bogen zu den Sumerern geschlagen, die einen solchen Kampf im Gilgamesch Epos beschreiben. Das Sternbild des Orion könnte also in Mesopotamien dem Heldenkönig Gilgamesch zugeordnet worden sein. Das griechische Gegenstück zu Gilgamesch ist allerdings Herakles, der gewaltigste Held in der griechischen Mythologie. Und dieser kämpfte gegen den kretischen Stier. Könnte also das Sternbild Orion in Wirklichkeit Herakles sein? Dieser Zusammenhang findet sich aber nirgends in der griechischen Sagenwelt und deren Interpretation. Aus diesem Grund und weil in den griechischen Werken schon immer die Gestalt Orion dargestellt wird, ist dieses Sternbild fest dem Jäger Orion zugeordnet.
Obwohl Orion eine gewaltige und allgegenwärtige Gestalt in der griechischen Sagenwelt ist, hat nie ein Poet eine zusammenhängende und letztendlich „gültige“ Version dieser Geschichte geschrieben. Zumindest ist heutzutage nichts darüber bekannt. So werden (mindestens) zwei Versionen zur Geburt des Orion erzählt. Auch für seinen Tod gibt es verschiedene Erzählungen. Ich gehe in meinem Blogartikel auf die gängigsten Geschichten ein. Für Ergänzungen und ggf. auch Korrekturen wäre ich dankbar und bitte um die Nutzung der Kommentarfunktion.
Die Geburt des Orion
Nach Hesiod ist Orion der Sohn des Meeresgottes Poseidon und Euryale. Euryale ist nicht mit der Gorgone Euryale zu verwechseln. Die Frau Poseidons wird von Hesiod als Tochter des Königs Minos von Kreta bezeichnet.
Einer anderen Geschichte zufolge waren gleich mehrere Götter Vater von Orion, wobei ich nicht unbedingt auf diese Art hätte gezeugt werden wollen. Eines Tages waren Zeus, Poseidon und Hermes unterwegs. Als es Abend wurde kamen sie zum Haus des alten Hyrieus. Dieser war arm und besaß nur wenige Olivenbäume und ein kleines Feld.
Hyrieus lud die Fremden, die sich nicht als Götter zu erkennen gaben, zu sich ein. Er bewirtete sie mit dem wenigen, was ihm zur Verfügung stand. Während ihres Gesprächs verplapperten sich die Götter und gaben somit ihre eigentliche Identität preis. Da erschrak der alte Mann vor Ehrfurcht. Um den Göttern gereicht zu werden, schlachtete er seinen einzigen Stier und bereitete daraus ein festliches Mahl. Dazu gab er seinen besten Wein, den er hütete, um hochgestellte Persönlichkeiten bewirten zu können.
Nach diesem reichhaltigen Mahl wollten die Götter ihn belohnen und fragten Hyrieus, ob sie ihm einen Wunsch erfüllen können. Hyrieus gab unter Tränen an, dass ihm ein Sohn verweigert blieb. Seine Gattin ist jetzt auch tot und er hat ihr ewige Treue geschworen. Vater zu werden und einen Sohn in den letzten verbliebenen Jahren groß zu ziehen, wäre sein größtes Glück.
Zeus, Poseidon und Hermes gewährten ihm diesen Wunsch. Sie gaben ihren Samen auf die Reste des am Boden liegenden geschlachteten Stiers bzw. sie urinierten auf ihn (je nach erzählter Version). Sie wiesen Hyrieus an, die Überreste für 10 Monate zu vergraben. Nach dieser Zeit wurde Orion in der Erde geboren. Hyrieus gab ihm den Namen Orion. Dieser wurde aber auch oft der Erdgebundene genannt.
Das Leben und Sterben des Orion
Aus dem Kind wuchs schnell ein riesiger Mann heran, dessen Schönheit und Kraft sagenumwoben waren. Frauen und sogar Göttinnen verfallen ihm. Außerdem soll Orion so groß gewesen sein, dass er aus dem Wasser herausragte, wenn er durch das Meer watete. Andere Version erzählen, dass Orion über Wasser gehen konnte. Dies war wohl eine Gabe seines Göttervaters Poseidon.
Orion ist ein leidenschaftlicher Jäger. Kein Tier ist vor ihm sicher. Es wird gesagt, dass ihm zwei Hunde folgen. Es sind die Sternbilder Großer Hund und Kleiner Hund, wobei Sirius als Hund in Homers Ilias angegeben wird.
Nach einer Version, die von einem griechischen Autor als Zusammenfassung von Hesiods größtenteils verschollenem Werk Astronomie geschrieben wurde, warb Orion um Merope, die Tochter des Königs Oinopion. Dieser lehnte allerdings ab. Eines Nachts drang Orion betrunken in die Gemächer von Merope und versuchte, sie zu vergewaltigen. Zur Strafe blendete Oinopion den Orion und verbannte ihn von seiner Insel. Ein Orakel verkündet, dass der Jäger sein Augenlicht wieder erhält, wenn er sich nach Osten in Richtung des Sonnenaufgangs begibt und die hellen Strahlen des aufsteigenden Sonnengotts Helios auf sein Augenhöhlen fallen lässt.
Während seiner Wanderung vernimmt Orion eines Tages das Hämmers einer Schmiede. Tastend watet er durch das Meer und erreicht die Insel Lemnos. Auf dieser befindet sich die göttliche Schmiede des Hephaistos. Der Schmied gibt Orion den Lehrling Kedalion mit, der ihm als Führer dient. Orion wandert mit dessen Hilfe durch Länder und über Meere hinweg bis weit in den Osten. Dort tritt er dem Sonnengott bei dessen Aufgang entgegen und wird geheilt. Nachdem Orion sein Augenlicht wieder zurück hatte, wollte er sich an Oinopion rächen. Dieser aber floh vor Orion.
Orion wanderte darauf hin nach Kreta weiter und schloss sich der Gesellschaft der Jagdgöttin Artemis und ihrer Mutter Leto an. Er war so versessen von der Jagd und seinen Fähigkeiten, dass er vor ihnen prahlte, er könne jedes Tier auf der Erde töten. Mutter Erde aber sorgte sich um das Schicksal der Tiere. Sie schickte durch einen Riß einen riesigen, stachelbewehrten Skorpion und hetzte ihn auf Orion. Mit seinen Waffen wehrte sich Orion, doch der Panzer des Skorpions war undurchdringbar für die Waffen eines sterblichen Menschen. Orion stirbt schließlich durch den Stich des Skorpions. Gefangen in seiner hemmungslosen Jagdlust und seines sinnlosen Tötens war Orions Leben zum Scheitern bestimmt. Eine andere Version erzählt, dass Artemis den Jäger Orion tötete. So soll er versucht haben, die jungfräuliche Jagdgöttin zu missbrauchen. Sie ließ daraufhin die Erde aufspringen und einen Skorpion zum Vorschein kommen, der Orion tötete. In beiden Fällen wurden Orion und Skorpion als Sternbild an den Himmel versetzt.
Eine andere Erzählung berichtet, dass Artemis sich in Orion verliebte und ernsthaft daran dachte, ihr Keuschheitsgelübde abzulegen und Orion zu heiraten. Artemis’ Zwillingsbruder Apollon war darüber nicht begeistert und arbeitete einen perfiden Plan aus. Als Orion eines Tages im Meer schwamm, forderte er seine Schwester zu einem Bogenschießen heraus. Als Beweis der Fähigkeiten, sollten sie auf einen kleinen schwarzen Gegenstand schießen, der weit draußen im Meer schwamm. Artemis schoss und durchbohrte ohne es zu wissen ihren Geliebten mit dem ersten Schuss. Sie stellte dann voller Entsetzen fest, was sie getan hatte und versetzte Orion voll Trauer und Schmerz Orion an den Himmel.
Es findet sich aber auch eine Fassung, in der Artemis den Orion aus Empörung und Eifersucht erschießt. Bei seiner Reise zum Sonnengott im fernen Osten erblickt Eos, die Göttin der Morgenröte, Orion während sie die Tore für ihren Bruder Helios öffnet. Sie verliebt sich unsterblich in Orion. Der Jäger tritt Helios entgegen und wird durch die Strahlen des Sonnengottes geheilt. Eos entführt den schönen Jäger auf die heilige Insel Delos, wo sie mit ihm jede Nacht das göttliche Lager teilt. Artemis ihrerseits ist empört über die Entweihung der heiligen Insel. Außerdem ist sie eifersüchtig auf die Göttin, da sie selbst für Orion etwas empfindet. Sie spannt ihren Bogen und den für sie unerreichbaren Helden. In Trauer versetzt Artemis Orion an den Himmel, von wo er leuchtend auf sie herabstrahlt, wenn sie im Winter jagend durch die Wälder zieht.
Es wird auch noch ein Bezug von Orion zu den Plejaden hergestellt. Unter den Gefährtinnen der Jagdgöttin Artemis befinden sich die sieben jungfräulichen Töchter des Atlas. Während die Jagdgesellschaft mit Orion in der Gefolgschaft durch die Wälder streift, verliebt sich dieser in die sieben Töchter. Er stellt ihnen nach, sie fliehen aber vor ihm. Orion lässt aber nicht locker und verfolgt die Plejaden sieben Jahre lang. Dann erbarmen sich die Götter der völlig erschöpften Jungfrauen und verwandeln sie in Tauben. Seitdem ziehen sie unerreichbar für Orion über den Sternenhimmel.
Nachweise:
(1) Wikipedia (englisch) zur Mythologie des Orion (Stand 27.12.15)
(2) Wikipedia zum Inhalt der Ilias von Homer (Stand 27.12.15)
(3) Wikipedia zum Werk der Odyssee (Stand 27.12.15)
(4) Homer Ilias, in der Übersetzung von Johann Heinrich Voß, Guttenberg Projekt auf Spiegel.de (Stand 27.12.15)
(5) Homer Odyssee, in der Übersetzung von Johann Heinrich Voß, Guttenberg Projekt auf Spiegel.de (Stand 27.12.15)
Weitere Literatur:
(6) Ian Ridpath, Die großen Sternbilder, 88 Konstellationen und ihre Geschichten, S. 122 ff.
(7) Gerhard Faschin, Ingrid Wertner, Sterne Götter Mensch und Mythen, 2000 Springer-Verlag Wien, Griechische Sternsagen im Jahreskreis, S. 142 ff., 79 ff.
Das Sternbild Orion in der Hobbyastronomie
Das Sternbild und dessen Sterne
Orion gehört zu den wenigen Sternbildern, bei denen der Stern Alpha nicht der hellste ist. Vielmehr ist Beta Orionis, mit Namen Rigel, der hellste Stern. Er ist der linke Fuß des Jägers.
Alpha Orionis heißt Beteigeuze. Der Name leitet sich aus dem arabischen yad al-jauza ab, was „Hand von al-jauza“ entspricht. Es ist nicht bekannt wer oder was al-jauza ist. Jedenfalls ist es erstaunlich, dass weder Alpha noch Beta Orionis bei den Griechen einen Namen zu haben schienen. Beteigeuze ist ein Riesenstern mit einem variierenden Umfang von 290 Mio. km bis 480 Mio. km. Dadurch schwankt auch seine Helligkeit. Um ein Gefühl für die Größe des Sterns zu erhalten, verweise ich auf einen Film von Stefan Gotthold (@gottie29), in dem er Sterne verschiedener Größenordnungen anschaulich nebeneinander stellt, auch den Riesenstern Beteigeuze.
Rigel ist Teil des Wintersechsecks, welches aus folgenden Sternen gebildet wird:
Das Sternbild zeichnet sich auch dadurch aus, dass es die Person mit Gegenständen (hier Knüppel und Schild) sehr anschaulich und vollständig darstellt. Sehr auffällig sind hier die Gürtelsterne und das sog. Schwertgehänge. Bei ihnen sind zwei der bekanntesten Beobachtungsobjekte beherbergt, der Pferdekopfnebel und der Orionnebel, siehe auch nächstes Kapitel:
Die Gürtelsterne wurden im Mittelalter übrigens auch der Jakobsstab genannt. Die Gürtelsterne und etwa 130 schwächere Sterne bilden einen offenen Sternhaufen: Collinder 70, siehe auch nächstes Kapitel.
Beobachtungsobjekte beim Schwert des Orion
- M42 (Orionnebel)
- M43 (kleiner Orionnebel)
- NGC 1977
- NGC 1981
- NGC 1980
- Iota Orionis
Der zentrale Stern des Schwerts zeigt sich schon mit der normalen Beobachtung per Auge recht ungewöhnlich. Bei klarer Nacht und dunklem Himmel sieht der Stern leicht unscharf aus. Durch ein Fernglas und auch in jedem Fall durch Teleskop erkennt man dann den Orionnebel. Der Hauptteil wird als Messier Objekt M42 bezeichnet. Allerdings sollte man nicht enttäuscht sein. In der Literatur sieht man zwar tolle Aufnahmen, wie z.B. vom Hubble Teleskop:

In one of the most detailed astronomical images ever produced, NASA’s Hubble Space Telescope captured an unprecedented look at the Orion Nebula. … This extensive study took 105 Hubble orbits to complete. All imaging instruments aboard the telescope were used simultaneously to study Orion. The Advanced Camera mosaic covers approximately the apparent angular size of the full moon.
Doch für diese Bilder mussten viele langbelichtete Aufnahmen erstellt und bearbeitet werden. Schaut man mit bloßem Auge durch das Teleskop, sieht man zuerst eher folgenden Anblick. Dieser wurde mit einem iPhone 6S Plus mit einer Belichtungszeit von 1/4 Sek. und ISO 2000 bei Vollmond im lichtverschmutzten Berlin aufgenommen:
Dieser zuerst sichtbare Teil des Orionnebels umfasst auch das bekannte Trapez, ein optischer Mehrfachstern:

central region of M42 von http://hubblesite.org/gallery/album/nebula_collection/pr1995045a/
und

Orion Nebula – Core Details & Trapezium – Common Names This is a charted version of a shot i did, the uncharted version is posted here: Orion Nebula Core – Uncharted for comparison, also check out this detailed chart of all the stars: Orion Nebula – Charted. Basically i overlaid all the major stars in the vicinity so you can see the names.s You need to look at it full size though to read the labels. Ill also post below the description from the original: This is a shot of the Orion Nebula (NGC 1976 / The Great Nebula in Orion / M42) taken on November 12th 2010. This shot also includes a faint wisp of De Mairan’s Nebula (NGC 1982 / M43). The shot was taken with an EQ-6 Mount, no Autoguider, and an 800mm focal length, 8″ Aperture f/4 Newtonian Telescope using my Canon Rebel T1i as an imager. I used a 3x barlow without an eyepiece. The majority of the shot is the result of 6 stacked 30 second 3200 ISO shots. A stack of 15 additional shots were used on the Trapezium star cluster in the center. This shot was also post-processed to improve contrast and light levels. The primary goal was to show the detail of the inner core of the Orion Nebula.
Man sieht mit dem ersten Blick auf M42 also nur den oben dargestellten hellsten Bereich des Nebels, der einige Sterne, insbesondere das genannte Trapez umschließt. Man muss schon konzentriert länger auf die Stelle schauen, um gewisse Nuancen des weiteren Nebels zu erkennen.
Der Orionnebel umfasst aber noch einen Bereich, der mit M43 (kleiner Orionnebel) bezeichnet wird. Beide Teilbereiche werden optisch durch einen dunklen Staubbereich getrennt:
Der Emissionsnebel M43 umgibt den veränderlichen Stern NU Orionis (HD 37061) und wird von diesem zum Leuchten angeregt.
Ein weiteres Beobachtungsobjekt ist NGC 1977. Es bezeichnet ein H-II Gebiet und einen darin liegenden offenen Sternhaufen:
](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/63/N1977s.jpg)
NGC 1977 Picture Details: Optics 24-inch RC Optical Systems Telescope Camera SBIG STL11000 CCD Camera Filters Custom Scientific Dates December 28th-29th, 2008 Location Mount Lemmon SkyCenter Exposure LRGB = 150:40:30:40 minutes Acquisition TheSky (Software Bisque), Maxim DL/CCD (Cyanogen) Processing CCDStack (CCDWare), Mira (MiraMetrics), Maxim DL (Cyanogen), Photoshop CS3 (Adobe) Credit Line and Copyright Adam Block/Mount Lemmon SkyCenter/University of Arizona
NGC 1981 ist ein weiterer offener Sternhaufen mit einem losen Verbund an Sternen. Mit etwas gutem Willen bilden die Hauptsterne ein W:
NGC 1980 ist ein offener Sternhaufen unter dem Orionnebel:
Und abschließend sei noch Iota Orionis genannt. Im arabischen Raum wurde der Name Nair Al Saif vergeben, was „Der Helle im Schwert“ bedeutet. Dieser Stern ist auch bekannt unter dem Namen Hatsya. Er kann schon schon in kleinen Fernrohren in zwei Komponenten (Doppelstern) getrennt werden. Im Achtzöller ist noch ein dritter schwacher Stern in etwa 50″ Abstand zu sehen. Die Komponenten haben leuchten in den Farben Weiß, Blau und Orange-Rot, wenn man sie gut trennen kann.
Beobachtungsobjekte beim Gürtel des Orion
- IC 434 (incl. Pferkopfnebel)
- NGC 2024 (Flammennebel, flammender Baum)
- M78
- Collinder 70
IC 434 ist ein Emissionsnebel, der eigentlich öffentlich bekannt ist durch den Pferdekopfnebel. Der Pferdekopfnebel ist eine Dunkelwolke auf gleicher Sichtlinie und erscheint als Silhouette vor IC434:
NGC 2024 wird als Flammennebel oder flammender Baum bezeichnet. Dieses Objekt ist ein Emissionsnebel:

This VISTA image shows the spectacular star-forming region known as the Flame Nebula, or NGC 2024, in the constellation of Orion (the Hunter) and its surroundings. In views of this evocative object in visible light the core of the nebula is completely hidden behind obscuring dust, but in this VISTA view, taken in infra-red light, the cluster of very young stars at the object’s heart is revealed. The wide-field VISTA view also includes the glow of the reflection nebula NGC 2023, just below centre, and the ghostly outline of the Horsehead Nebula (Barnard 33) towards the lower right. The bright bluish star towards the right is one of the three bright stars forming the Belt of Orion. The image was created from VISTA images taken through J, H and Ks filters in the near-infrared part of the spectrum. The image shows the full area of the VISTA field and is one degree by 1.5 degrees in extent. The total exposure time was 14 minutes.
Messier 78 (auch als NGC 2068 bezeichnet) ist mit einer Helligkeit von 8,0 mag der hellste Reflexionsnebel am Nachthimmel:

More details This new image of the reflection nebula Messier 78 was captured using the Wide Field Imager camera on the MPG/ESO 2.2-metre telescope at the La Silla Observatory, Chile. This colour picture was created from many monochrome exposures taken through blue, yellow/green and red filters, supplemented by exposures through a filter that isolates light from glowing hydrogen gas. The total exposure times were 9, 9, 17.5 and 15.5 minutes per filter, respectively.
Collinder 70 ist ein offener Sternhaufen. Er enthält zwei der drei Gürtelsterne des Sternbilds Orion und weitere 130 Sterne, von denen die meisten heller als 10 mag sind.

Alnitak, Alnilam und Mintaka sind – von Osten nach Westen (von links nach rechts) – die hellen, bläulichen Sterne entlang der Diagonale dieser prächtigen Aussicht. Diese drei blauen Superriesen, auch als Gürtel des Orion bekannt, sind heißer und viel massereicher als die Sonne. Sie sind 1500 Lichtjahre weit entfernt und wurden in Orions gut untersuchten interstellaren Wolken geboren.
Beobachtungsobjekte beim Schild des Orion
- NGC 1662
- NGC 1663
- NGC 1682 & NGC 1684
- Asterismus Dolidze 17
NGC 1662 ist ein offener Sternhaufen. Im Finder Scope sieht er wie ein Nebel mit ein paar wenigen Sternen aus. In größeren Teleskopen sind dann ein paar Sterne mehr zu sehen. Es soll Leute geben, die in Hauptsternen des Haufens die Umrisse eines klingonischen Schlachtschiffes sehen:
NGC 1663 ist ebenfalls ein offener Sternhaufen. Drei hellere Sterne bilden einen Teilbogen am Rand, während der Rest der Sterne ziemlich lichtschwach sind:
NGC 1682 und 1684 bilden ein Galaxienpaar. NGC 1684 ist die hellere Galaxie, während NGC 1682 nur als schwacher Fleck zu sehen ist. Mit Teleskopen größerer Öffnung ab 8 Zoll kann es bei guten Sichtbedingungen möglich sein, einen helleren Kern und einen schwächer leuchtenden Rand auszumachen.
Abschließend sei noch auf den Asterismus Dolidze 17 an der Schulter des Orion verwiesen. Dieser wird u.a. in Deep-Sky Wonders, A Tour of the Universe, Sue French, S. 39 beschrieben. Es handelt sich um eine kleine Ansammlung von Sternen, die zusammen mit einem etwas gleich hellen, etwas weiter entfernten Stern an einen Halloween Lolli erinnern:
Weitere Beobachtungsobjekte beim Orion
- NGC 2169
- NGC 2175
- NGC 2186
- NGC 2194
NGC 2169 ist ein offener Sternhaufen:
NGC 2175 ist ein offener Sternhaufen, der in einen Gasnebel eingebettet ist.

The NASA/ESA Hubble Space Telescope has imaged a violent stellar nursery called NGC 2174, in which stars are born in a first-come-first-served feeding frenzy for survival. The problem is that star formation is a very inefficient process; most of the ingredients to make stars are wasted as the cloud of gas and dust, or nebula, gradually disperses. In NGC 2174, the rate at which the nebula disperses is further speeded up by the presence of hot young stars, which create high velocity winds that blow the gas outwards. These fiery youngsters also bombard the surrounding gas with intense radiation, making it glow brightly, creating the brilliant scene captured here. The nebula is mostly composed of hydrogen gas, which is ionised by the ultraviolet radiation emitted by the hot stars, leading to the nebula’s alternative title as an HII region. This picture shows only part of the nebula, where dark dust clouds are strikingly silhouetted against the glowing gas. NGC 2174 lies about 6400 light-years away in the constellation of Orion (The Hunter). It is not part of the much more familiar Orion Nebula, which lies much closer to us. Despite its prime position in a very familiar constellation this nebula is faint and had to wait until 1877 for its discovery by the French astronomer Jean Marie Edouard Stephan using an 80 cm reflecting telescope at the Observatoire de Marseille. This picture was created from images from the Wide Field Planetary Camera 2 on Hubble. Images through four different filters were combined to make the view shown here. Images through a filter isolating the glow from ionised oxygen (F502N) were coloured blue and images through a filter showing glowing hydrogen (F656N) are green. Glowing ionised sulphur (F673N) and the view through a near-infrared filter (F814W) are both coloured red. The total exposure times per filter were 2600 s, 2600 s, 2600 s and 1000 s respectively and the field of view is about 1.8 arcminutes across.
NGC 2186 ist ein offener Sternhaufen:
NGC 2194 ist ein offener Sternhaufen: