Nach Mondfinsternis, Astronomie vom Kirchturm, Arbeit während den Feiertagen, Krankheit und Monatswechselaktivitäten kommt endlich der dritte Teil der Blogartikelserie zum griechische Heldenepos um Perseus und den entsprechenden Sternbild
In diesem dritten Teil widme ich mich den Nebenfiguren aus dem Teil der Perseus Sage, in dem der Held auf Andromeda trifft: Kepheus, Kassiopeia und dem Meeresungeheuer Ketos, welchem Andromeda als Opfer dargeboten wird. Ergänzt wird der Blogartikel um astronomisch interessante Objekte im Himmelsbereich der Sternbild. Bevor es losgeht, sehen Sie hier noch den Überblick der Blogartikel:
- Teil 1: Eine Einleitung – Überblick über die Sternbilder Andromeda, Kassiopeia, Kepheus, Meerungeheuer, Perseus”: Eine Einleitung – Überblick über die Sternbilder Andromeda, Kassiopeia, Kepheus, Meerungeheuer und Perseus.
- Teil 2: Andromeda, ihr Opfer und die Rettung durch Perseus”: Das Sternbild Andromeda – Eine schöne Jungfrau muss für die Eitelkeit ihrer Mama büßen.
- Teil 3 (dieser Blogartikel): Die Sternbilder Kassiopeia, Kepheus und Cetus (Meerungeheuer) – Von Eitelkeiten, Schwertkämpfen während der Hochzeit und Ungeheuern als göttliche Dienstleister.
- Teil 4: Das Sternbild Perseus – Der fliegende Held ohne Cape.
Einleitung
Die Sternbild Kepheus und Kassiopeia befinden sich in Zenitnähe nahe beineinander. Kassiopeia ist mit ihrer „W“-Form weitgehend bekannt. Kepheus hingegen ist nicht so präsent, obwohl dieses Sternbild im Stadthimmel gut zu erkennen ist.
Kepheus wird im Allgemeinen mit seinen Königsinsignien dargestellt. Kassiopeia sitzt auf einem Stuhl. Dies hat eine besondere Bedeutung, die ich in den historischen Informationen darlege.
Das Meeresungeheuer Cetus (Walfisch, Ketos) steht tiefer am Himmel und ist im Gegensatz zum Königspaar nicht ganzjährig vollständig sichtbar. Die folgenden zwei Bilder zeigen das Sternbild im Dezember:
Im Film wird die Sichtbarkeit des Sternbilds für den Zeitraum September bis März gezeigt:
Herkunft und Mythologie
Wie schon im vorigen Blogartikel beschrieben, ist die Rettung der Andromeda ein Teil des Heldenepos um Perseus. Dementsprechend gibt es um die Figuren der Andromeda, Kepheus und Kassiopeia keine eigenständigen Geschichten. Beim Meerungeheuer Cetus kann es durchaus anders sein, wie ich noch schreiben werde.
In der Mythologie war Kepheus der König von Äthiopien, genauer Aithiopia (1). Das damit gemeinte Gebiet umfasste mehr als das heutige Äthiopien, eigentlich Afrika südlich von Ägypten und Libyen. Seinen Platz als Sternbild im Himmel erhielt Kepheus u.a. auch deswegen, weil er in vierter Generation von der Nymphe Io abstammte. Diese wiederum war eine der Geliebten des Zeus.
Kepheus war mit Kassiopeia verheiratet, einer sehr eitlen und prahlsüchtigen Frau. Kassiopeia rühmte sich sogar, schöner zu sein als die Nereiden (2). Diese waren die Töchter des Nerus, der als der „Alte Mann des Meeres“ bezeichnet wurde. Eine der Nereiden, Amphitrite, war mit Poseidon verheiratet. Die Nereiden forderten Poseidon auf, Kassiopaeia für ihre Eitelkeit zu bestrafen. Dieser schickt das Meerungeheuer Cetus los, um die Küsten und Lande des Königs zu verwüsten.
Cetus (oder Ketos) genannt ist ein Walfisch bzw. großer Fisch, den sich die Griechen als Meerungeheuer vorstellten. Es hatte gewaltig aufgerissene Kiefern und Vorderfüße wie ein Landtier. Der Rest des schuppigen Leibes endete im Schwanz einer Seeschlange. Das führte dazu, dass das bedauernswerte Geschöpf ziemlich merkwürdig aussieht, was man auch an der obigen Illustration zum Sternbild aus meinem Astronomieprogramm erkennt. Cetus ist vermutlich Keto, die Tochter von der Seegottheit Pontos und der Erdmutter Gaia. Sie steht als personifizierte Gottheit der Wale und Seeungeheuer. Sie selbst soll auch mit ihrem Bruder Reihe weiterer Monster gezeugt haben, darunter die Gorgonen, von denen Medusa die Bekannteste sein dürfte. Im alten Mesopotamien sah man in dieser Sternenkonstellation ebenfalls ein Seeungeheuer. Es solle das kosmische weibliche Prinzip (Göttin Tiamat) darstellen. Im frühen Griechenland stellte man sich diese Sterne anfangs als Eingang zur Unterwelt vor. Erst später wandelte sich die Darstellung zum Seeungeheuer. Das Meerungeheuer wurde natürlich vom Helden Perseus besiegt, siehe dazu Teil 2 meiner Blogartikelserie.
Nach der Rettung seiner Tochter gab Kepheus ein Fest zur Vermählung seiner Tochter Andromeda mit Perseus. Dummerweise war Andromeda bereits dem Phineus versprochen, seines Zeichens Bruder vom König Kepheus. Phineus und seine Getreuen platzen in die Feier hinein und forderten Andromeda zurück (Ovid, Metamorphosen, Band V, 1-15):
Während der tapfere Sohn der Danaë dies in dem Kreis der
Cepheusmannen erzählt, erfüllte die Halles des Königs
lärmender Hauf: und nicht nach hochzeitfestlichen Liedern
klingt ihr Geschrei, nein so, wie wenn feindliche Waffen es künde.
Und das in wildes Getümmel so plötzlich verwandelte Gastmahl
könntest dem Meer du vergleichen, das, eben noch ruhig, von wilden
Windes Wüten erfaßt, im erregten Wellen sich aufrauht.
Phineus, der Erste der Schar, des krieges frevler Erwecker,
dräut, den schenen Speer mit der Spitze, der ehernen, schüttelnd:
“Hier, hier bin ich, der Rächer der frech mir entrissenen Gattin.
Nicht die Federn, Juppiter nicht, verwandelt in falsches
Gold, soll entreißen dich mir!” setzt an zum Wurfe, doch Cepheus
ruft: “Was tust du? Mein Bruder, du rasender, was für ein Wahnsinn
treibt dich zum Frevel? Wird solchen Verdiensten vergolten mit solcher
Gabe? Lohnst du mit solchem Dank der Geretten Leben?
Kepheus lehnt die Forderung seines Bruders ab. Darauf hin entspannte sich eine schrecklicher, blutiger Kampf, der im 5. Buch von Ovid’s Metamorphosen beschrieben wird. Kepheus verlässt den Schauplatz des Kampfes mit der Bemerkung, dass er sein Bestes getan habe. Perseus musste sich dem Phineus und seinen Männern also alleine stellen. Perseus tötet viele seiner Gegner und verwandelt den Rest in Stein, indem er ihnen das Haupt der Medusa zeigt. Am Ende steht Phineus alleine da, ungläubig erkennend, dass seine Männder zu Marmor erstarrt sind und will aufgeben. Doch auch er muss schließlich zur Steinstatue werden. (Ovid, Metamorphosen, Band V, 210-235):
Endlich reute den Phineus der unrecht begonnene Krieg. Doch
was soll er tun? Er sieht in verschiedenster Haltung die Bilder,
und er kennt seine Treuen, er ruft einen jeden mit Namen,
heischt von ihm Hilfe, er will es nicht glauben, berührt die ihm nächsten
Leiber. — Sie waren Stein. Er wendet sich, fleht, seine Hände
schuldbekennend, die Arme, zur Seite sich drehend, erhoben:
“Perseus, du siegst! Entferne das schreckliche Wunder, nimm weg, was
immer es sei, deiner grausen Medusa versteinend Gesicht, nimm
weg! ich bitte. Micht hat nicht Haß, nicht Begierde nach Herrschaft
hier getrieben zum Krieg, für die Gattin erhob ich die Waffen.
D e i n Recht war dem Verdienst nach das Bessre, der Zeit nach das meine.
Daß ich nicht wich, ich bereu’s. Nichts laß, o Tapferster, außer
diesem Leben mir. Es soll das Andere dein sein!”
Perseus erwiderte ihm, der solches sprach und nicht wagte,
dem, den er bat, ins Auge zu sehn: “O ängstlicher Phineus,
was ich gewähren dir kann — was großes Geschenk für den Feigen —
hab keine Furcht! — ich gewähr’s: kein Eisen soll dich verwunden.
Ja, ich will dir sogar für ewig setzen ein Denkmal.
Und in dem Haus meines Schwähers wird stets man können dich schauen,
daß meine Gattin am Bild ihres Bräutigams mag sich getrösten.”
Sprach es und hielt das Gesicht der Phorcystochter in jener
Richtung, in welche Phineus sein angstvoll Auge gewendet.
Jetzt noch versucht er, den Blich zu drehen, aber der Nacken
wurde ihm steif, und zu Stein verhärtet’ die Feuchte der Augen.
Aber im Marmor noch blieb das ängstliche Antlitz, der flehend
bittende Blick, unterwürfige Hand, eines Schuldigen Aussehen.
Die kriegerische Auseinandersetzung ist somit beendet. Kepheus hält sein Wort und gibt seine Tochter Andromeda dem Perseus zur Frau. Da Kepheus keinen Sohn hatte, übernahm sein Enkel Perses, der erstgeborene Sohn von Perseus und Andromeda, das Königreich.
Und was ist mit Kassiopeia? Poseidon fand, dass Kassiopeia nicht ungestraft davonkommen sollte. Er verbannte sie in den Himmel, an einen Stuhl gefesselt. So muss sie ewig um den Himmelspol kreisen, die Hälfte des Jahres kopfüber. Aber nicht immer ist Kassiopaeia an einen Stuhl gefesselt illustriert worden. In späteren Darstellungen hält sie einen Spiegel und ein Palmblatt in ihren Händen. Ersterer gilt als Zeichen der Eitelkeit. Die Bedeutung des Palmblatts ist allerdings nicht klar.
Nachweise:
(1) de.wikipedia.org, Stand 17.10.15.
(2) Apollodors Buch 2,43, eines athenischen Grammatikers Bibliotheke, Herausgegeben, übersetzt und kommentiert von Paul Dräger, 2005, Patmos Verlag GmbH & Co . KG und Artemis & Winkler Verlag.
(3) Apollodors Buch 1,10; 2,37, eines athenischen Grammatikers, Bibliotheke, Herausgegeben, übersetzt und kommentiert von Paul Dräger, 2005, Patmos Verlag GmbH & Co . KG und Artemis & Winkler Verlag.
Weitere Literatur:
Publius Ovidius Naso, Metamorphosen, Band IV, In dt. Hexameter übertr. u. hrsg. von Erich Rösch, mit e. Einf. von Niklas Holzberg, 13. Auflage München; Zürich, 1992 (Artemis & Winkler Verlag)
Ian Ridpath, Die großen Sternbilder, 88 Konstellationen und ihre Geschichten, S. 62 f., 66 f., 68 f.
Die Sternbilder
Kepheus
Das Sternbild des Kepheus ist vielleicht nicht so markant, wie die Sternbilder Kassiopeia und Perseus. Mit Linien verbunden erinnern seine Sterne an ein Haus mit mit spitzem Dach. Nichtsdestotrotz lässt sich das Sternbild auch am lichtverschmutzten Stadthimmel betrachten. Hier eine Aufnahme von mir, die während des Sternfreundetreffs am 1. Oktober bei der Zionskirche aufgenommen wurde:
https://flic.kr/p/zjyxAb
In unseren Breiten ist Kepheus das ganze Jahr über sichtbar (Fachwort: zirkumpolar). Ein weiteres interessantes Detail, dass aufgrund der Präzession der Erde sich der Himmelsnordpol in etwa 3000 Jahren im Sternbild Kepheus befinden wird. Hier eine kurze Simulation dazu:
Im Himmelsabschnitt dieses Sternbilds lassen sich folgende Objekte betrachten:
- NGC 6946: Diese Galaxie wird auch Feuerwerksgalaxie genannt. Diese Spiralgalaxie liegt an der Grenze zum Sternbild Cygnus. Da diese Galaxie nahe unserer galaktischen Ebene liegt, wird ihr Licht durch Gas und Staub aus unserer Galaxie stark abgedunkelt.
„Fireworks Galaxis Sig08-008“ von R. Kennicutt (U. of Ariz./Inst. of Astr., U. of Cambridge) Lee Armus (Spitzer Science Center, Caltech) Brent Buckalew (Caltech) George Bendo (Steward Observatory, University of Arizona) Daniela Calzetti (Space Telescope Science Institute) Daniel Dale (University of Wyoming) Bruce Draine (Princeton University) Charles Engelbracht (Steward Observatory, University of Arizona) Karl Gordon (Steward Observatory, University of Arizona) George Helou (Caltech) David Hollenbach (NASA Ames Research Center) Thomas Jarrett (Caltech) Lisa Kewley (University of Hawaii) Claus Leitherer (Space Telescope Science Institute) Aigen Li (University of Missouri-Columbia) Sangeeta Malhotra (Space Telescope Science Institute) Helene McLaughlin (Space Telescope Science Institute) Martin Meyer (Space Telescope Science Institute) Eric Murphy (Yale University) Michael Regan (Space Telescope Science Institute) George Rieke (Steward Observatory, University of Arizona) Marcia Rieke (Steward Observatory, University of Arizona) Helene Roussel (Spitzer Science Center, Caltech) Kartik Sheth (Caltech) John-David Smith (Steward Observatory, University of Arizona) Michele D. Thornley (Bucknell University, Space Telescope Science Institute) Fabian Walter (MPIA Heidelberg) – http://sscws1.ipac.caltech.edu/Imagegallery/image.php?image_name=sig08-008. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons.
- NGC 6939: Offener Sternhaufen
- NGC 7023: Es handelt sich hierbei um einen offenen Sternhaufen, der einen Reflexionsnebel, Irisnebel genannt, enthält. Der Irisnebel wird von einem zentralen Stern der scheinbaren Helligkeit 7,1 mag erleuchtet.
„Iris1HunterWilson“ von Hewholooks – Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons.
- NGC 7235: Offener Sternhaufen
- NGC 7380: NGC 7380 wird Zauberernebel genannt. Das Gebiet enthält einen jungen offenen Sternhaufen.
„SH2-142HunterWilson“ von Hewholooks – Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons.
- NGC 7510: Offener Sternhaufen
- NGC 7762: Offener Sternhaufen
- IC 1396: Es ist ein offener Sternhaufen der in einen Emissionsnebel eingebettet ist. Dieser Emissionsnebel enthält die Globule 1396A, den sogenannten Elefantenrüsselnebel. Bei Globulen handelt es sich um räumlich begrenzte Molekülwolken, in denen Sternenentstehung stattfindet. Sie erscheinen meist dunkel vor Emissionsnebeln oder dem Sternenhintergrund.
„54345main ic1396 highres“ von NASA – http://photojournal.jpl.nasa.gov/tiff/PIA04934.tif. Lizenziert unter Gemeinfrei über Wikimedia Commons.
Zum Abschluss sei hier noch der Offene Sternhaufen Pismis-Moreno 1 erwähnt. Gefunden habe ich dieses Objekt in „Deep-Sky Wonders, A Tour of the Universe“, With Sky & Telescope’s Sue Frenc, Seite 265:
Es wird beschrieben als „Segelboot auf ruhiger See“, in dieser Abbildung auf dem Kopf stehend:
Kassiopeia
Das Sternbild Kassiopeia enthält folgende Doppelsterne:
- η Cassiopeia: 3,44m/7,51m mit dem Abstand von 13“; hier lässt sich ein gelblich leuchtender Stern mit seinem rötlichen Begleiter beobachten. Beide Sterne lassen sich mit einem Teleskop getrennt betrachten.
- ι Cassiopeia: 4,6m/6,9m mit dem Abstand von 2,5“. Beide Sterne (weißlich-bläulich) lassen sich mit einem Teleskop getrennt betrachten.
- φ Cassiopeia: 5,0m/7,0m mit dem Abstand von 134“. Dieses Doppelsternsystem lässt sich sogar schon mit einem Prismenfernglas auflösen.
- λ Cassiopeia: 5,3m/5,6m mit dem Abstand von 0,6“. Beide Sterne lassen sich nur mit einem größeren Teleskop trennen.
Und hier noch eine Auflistung von Messier- und NGC-Objekten:
- M52 (NGC 7654): Ein offener Sternhaufen, der auch „Kassiopeia Salz und Pfeffer
- M103 (NGC 581): Ein offener Sternhaufen, dessen hellster und auffälligster Stern (Struve 131, HD 9311, SAO 11822) ein Mehrfachstern mit einer +7,3 mag und einer +10,5 mag hellen Komponente ist. Dabei handelt es sich jedoch um einen Vordergrundstern, der nicht zum Sternhaufen M 103 gehört. Die hellsten tatsächlich zu M 103 gehörenden Sterne erreichen eine scheinbare Helligkeit von 10,5 mag.
- NGC 281: Ein Emissionsnebel der wegen seiner Ähnlichkeit zum gleichnamigen Videospiel auch Pac-Man-Nebel bezeichnet. In NGC 281 ist der offene Sternhaufen IC 1590 eingebettet, dessen Sterne um das Zentrum des Nebels verstreut sind. Das hellste Mitglied von IC 1590, das Mehrfachsternsystem BD +55° 191 (HD 5005), ist die ionisierende Quelle des Nebels.
„NGC281NBHunterWilson“ von Hewholooks – Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons.
- NGC 457: Es ist ein offener Sternhaufen, der zu den hellsten Sternhaufen im Sternbild Cassiopeia zählt. Aufgrund seines Aussehens wird der Sternhaufen auch mit den Spitznamen Eulenhaufen oder ET-Haufen betitelt.
„NGC457“ von Henryk Kowalewski – http://www.ccd.neostrada.pl/HTM/NGC457.htm. Lizenziert unter CC BY-SA 2.5 über Wikimedia Commons.
- NGC 559: Ein offener Sternhaufen
- NGC 654: Ein offener Sternhaufen
- NGC 663: Ein offener Sternhaufen
- NGC 789: Ein offener Sternhaufen, der 1783 von Caroline Herschel entdeckt (Herschels Sternhaufen). Im Fernglas erscheint er als neblige Wolke. Im Teleskop wird eine Vielzahl von Sternen sichtbar. NGC 7789 ist einer der reichhaltigsten Sternenhaufen des Nordhimmels Herschels Spiralhaufen.
Cetus (Walfisch)
Das Sternbild Cetus enthält folgende Doppelsterne:
- γ Ceti: 3,5m/7,3m mit einem Abstand von 2,8“.
- κ Ceti: 4,7m/6,8m mit einem Abstand von 184“.
- 37 Ceti: 5,1m/7,9m mit einem Abstand von 49,7“.
- 66 Ceti: 5,7m/7,6m mit einem Abstand von 41,0“.
Im Bereich von diesem Sternbild finden sich eine Menge Galaxien:
- M77 (NGC 1068): Eine 8,9 mag helle Spiralgalaxie. Diese Galaxie ist als Radiogalaxie auch unter dem Namen Cetus A bekannt und beherbergt einen aktiven Galaxienkern in ihrem Zentrum.
- NGC 45: Eine 10,6m helle Galaxie.
- NGC 157: Eine 10,4m helle Galaxie
- NGC 223: Eine 13,4m helle Galaxie.
- NGC 244: Eine 12,9m helle Galaxie.
- NGC 246: Ein 8,5m heller planetarischer Nebel.
- NGC 247: Eine 11m helle Galaxie.
- NGC 720: Eine 10,2m helle Galaxie.
- NGC 908: Eine 10,2m helle Galaxie. Die Galaxienscheibe ist stark verbogen – in der Osthälfte überkreuzen sich scheinbar zwei Spiralarme. Der Grund für die Verformungen ist unklar, es sind keine anderen Objekte in unmittelbarer Nähe erkennbar.
- NGC 936: Eine 10,1m helle Galaxie.
- IC 1613: Eine 9,2m helle irreguläre Zwerkgalaxie. Sie ist Mitglied der Lokalen Gruppe.
Von geradezu philosophischer Bedeutung ist ein Symbol im Kopf des Cetus, das von Sternen an der Innenseite der Verbindungslinie von Kaffalijjidhma nach Xi2 Ceti gebildet wird. Wer erkennt es?
Hier kommt die Auflösung. Es ist das kosmische Fragezeichen:
Vielen Dank für die Blogartikelserie zum griechischen Heldenepos um Perseus! Heute Teil 3 aufmerksam gelesen und wieder dazugelernt. Schön, dass du dich dieser griechischen Mythologie widmest und die klassischen Sternbilder der Antike mit dieser Serie in den Vordergrund rückst.
Besonders gern mag ich auch Herschels Granatstern My Cephei im Sternbild Kepheus (am Kopf des Königs), der granatrot leuchtet.
Ich freue mich schon auf Teil 4.
Schöne Grüße
Andrea
Eine sehr interessante, sehr fleißige und gründliche Arbeit. Ob die alten Griechen diese Geschichten und Sagen für wahr gehalten haben, quasi existent? Kann man sich eigentlich nicht vorstellen. Doch: Sie haben diese ja mit Sternbildern verknüpft, die sie so, wie sie überliefert sind, erdacht haben.
Eckehart Herklotz
Vielen Dank für Dein Lob. Es macht Spaß, sich in die Materie hineinzulesen.
Bedenke: Die Griechen haben auch Bedeutungen von Sternbildern übernommen, die im vorderen Orient bzw. bei den Ägyptern entstanden sind Teilweise wurden Sternzeichen aber auch umgedeutet, wie z.B. beim Sternbild Cetus beschrieben. Dieses hat erst später seine aktuelle Bedeutung als Meeresungeheuer bekommen. Ob sie das aufgrund des “Glaubens” getan haben, wäre eine interessante Forschungsarbeit.
Ich kann mir schon vorstellen, dass Sagen in der einen oder anderen Form für wahr gehalten wurden. Die Frage ist, ab wann die Sagen bzw. die Bedeutungen der Sternbilder als Folklore angesehen wurden.
Man nehme nur das Bild der flachen Erdscheibe, an welches angeblich bis in die Zeit der Renaissance geglaubt wurde. Das war aber nicht der Fall. Selbst im angeblich dunklen Mittelalter wurde dieser Darstellung in fielen Fällen (zumindest in gebildeten Kreisen) nicht mehr ernstgenommen.