Nach dem Umzug dauerte es noch drei Monate, ehe ich bei günstigen Himmelsbedingungen kombiniert mit ausreichender Zeit und tatsächlicher Anwesenheit zu Hause mein Teleskop einweihen konnte. Siehe dazu meinen Blogartikel hier. Eigentlich war der Abend eher der Neuausrichtung, Fokussierung und dem allgemeinen Test gewidmet, um zu klären, dass das Teleskop den Umzug gut überstanden hat. Es sind dann doch Videos vom Jupiter und Mond entstanden, die ich auf die Schnelle nachbearbeitet habe. Ich muss nach fast einem Jahr Stillstand bei Beobachtung, Aufnahmen und Bearbeitung wieder in Übung kommen. Die Mondbilder werde ich noch beschriften und veröffentlichen. Ich verfüge dafür über schicke Mondatlanten 😀.
Für den Jupiter hatte ich nicht viel Aufnahmezeit. Er verschwindet derzeit nach knapp 1,5 – 2 Std. hinter einem Baum. Und zwei Tage vor diesem Abend war Vollmond, sodass noch keine Chance für eine Betrachtung der Tag-/Nachtgrenze (Terminator) bestand. Für jedes Bild zeige ich auch das Ausgangsmaterial, womit das gestackte Bild gemeint ist. Grundlage war jeweils ein Video mit 1.000 Einzelbildern, von denen ich je nach Seeing zu diesem Zeitpunkt 200 bis 500 Einzelbilder zum Stacken verwendete. Es kam AutoStackert zu Einsatz. Für die Schärfung des Bildes verwendete ich Registax für die Bildschärfung. Die finale Bearbeitung erfolgte Affinity Photo mit Anpassung von Kontrast, Helligkeit und der Gradationskurve.
Leider zeigt sich trotz der recht hohen Position der Jupiter immer noch recht matschig im Vergleich zu anderen Ergebnisses von Hobby- und Amateurastronomen. Das Wabern der Atmosphäre sowie in der lokalen Umgebung als auch über der Stadt Berlin zollen ihren Tribut. Von der Lichtverschmutzung abgesehen.
Die nachfolgenden Mondbilder werde ich noch beschriften, insbesondere einige besonders hervorzuhebende Geländemerkmale. Dazu folgt ein separater Blogartikel:
Zum Abschluss noch ein Bild vom markanten Krater Tycho. Im Gegensatz zu den vorigen Bildern zeigt sich die „Plattheit“ der von oben angestrahlten Oberfläche. Nicht die Schattenwürfe sind es, die für einen maßgeblichen Anblick sorgen. Vielmehr zeigen sich hier die verschiedenen Färbungen der Oberflächenmerkmale und die bekannten Strahlen. Ich habe daher zur Betonung beim Kontrast übertrieben. Mit bloßem Auge erscheinen die Unterschiede nicht so extrem. Was allerdings auch daran liegt, dass das vom Mond reflektierte Licht das Auge blendet. Ich hatte keinen Filter benutzt.
PS: Das Teleskop erinnert leider immer noch an denZynismus des Vermietersohns, der uns mit Vollmacht seines Vaters aus der alten Wohnung geschmissen hat: „Wenn Sie das Teleskop in der neuen Wohnung nicht gebrauchen können, kann ich es übernehmen“. Was sich in die Reihe der Unverschämtheiten wie der Mieterhöhung kurz nach der Eigenbedarfsankündigung und der Aufforderung einreiht, für Mietinteressenten ein Wohnungsrundgangsvideo zu erstellen. Er zieht nämlich doch erst einmal nicht ein und vertickert die Wohnung nun an eine WG für die doppelte Miete. Je nach seiner Tageslaune argumentierte er damit, dass sein Sohn mit der noch aktuellen Schule einen zu weiten Weg hätte oder damit, dass er aus seiner bisherigen Wohnung bislang nicht raus kann.