Wie hier angekündigt, nutzte ich den Beobachtungsabend vom 8. März auch für die Erstellung von Videoaufnahmen des Monds, um sie zu einem Mondmosaik zusammenzusetzen. Insgesamt sind es 56 Aufnahmen geworden. Damit die Resultate meiner Bearbeitungen einigermaßen transparent sind, zeige ich Ausgangsmaterial und die zwei wesentlichen Zwischenresultate.
Videoaufnahme eines Mondbereichs:
Gestacktes Ergebnisbild (mithilfe von autostakkert die besten 30 von 500 Einzelbildern des Videos ausgewählt):

Zusammenfügen aller Ergebnisbilder aus den 56 Videos zu einem Panoramabild mit Affinity Photo:
Nun wurde das Bild noch in Affinity Photo bearbeitet:
- Ausfüllen des Hintergrunds mit schwarzer Farbe
- Anpassen der Helligkeit und des Kontrastes
- Anpassen der Gradationskurve
- Anwendung des Schärfe Filters „Unscharf maskieren“
Hier ist das Endresultat:
Ich versuche den Gesamteindruck so einzufangen, wie ich die Beobachtung in Erinnerung habe. Natürlich fließt hier auch persönliches ästhetisches Empfinden mit ein, sodass man argumentieren könnte, dass dieses Bild nicht dem wirklich Gesehenen entspricht. Doch jeder sieht die Welt mit anderen Augen. Und jeder Fotoapparat nimmt anders auf. Insbesondere die Smartphones mit ihrer KI Fotoanpassung.
In der wissenschaftlichen Astrofotografie kommt es ohnehin nicht auf eine (angebliche) naturgetreue Darstellung an. Vielmehr soll durch Farb- und Kontrastbearbeitung (und weiteren Bildbearbeitungsmöglichkeiten) die Untersuchung eines Objekts unterstützt werden. Daher auch die Falschfarbendarstellungen vieler Objekte im Weltraum, die wir mit unseren Augen nur in einem schmalen Frequenzbereich wirklich direkt sehen können. Die für uns nicht sichtbare Strahlung ist nachträglich einzufärben. Außerdem ist die uns erreichende Strahlung aus dem Weltraum viel zu schwach und ist in jedem Fall bzgl. zu verstärken.
Ich habe das Mondmosaik mit diversen Kontrast-, Schärfungs- und weiteren Funktionen mal übertrieben bearbeitet. Es ist der Versuch, einerseits die weitreichenden Strahlensysteme auf dem Boden mehr sichtbar zu machen. Gleiches gilt für die unterschiedlichen Schattierungen des Bodens der dunklen Mare. Auf ihnen sieht man zudem die schon angesprochenen Strahlen. Dazu sollen die von der Sonne beschienenen Gipfel der Berge und Kraterwälle sowie ihrer Innenseiten zur Geltung kommen.
