Mit einiger Verspätung gibt es noch einige kurze Blogartikel zu kleineren astronomischen Beobachtungen, die ich nach dem Sommerurlaub unternommen habe. Den Anfang macht ein Abend aus dem August mit Mondmosaik und die Planetenparade Venus, Jupiter, Saturn und Mars. Die Venus war noch in der Zeit um den Sonnenuntergang und kurz danach zu sehen. Jupiter, Saturn und Mars ergaben ein Trio am späteren Abend. Hier sind ihre Positionen um 21 Uhr:
Der Mond war schon recht früh vor dem Sonnenuntergang zu sehen. Für die Aufnahmen der Videos für das spätere Mosaikbild war es allerdings noch zu hell:
Die Planeten stehen derzeit extrem niedrig über dem Horizont. Daher liegen keine guten Beobachtungsbedingungen vor. Abgesehen davon, dass in der Stadt die Wärmeabstrahlung so dicht über dem Horizont für ein starkes Wabern sorgt, leidet der Anblick und die Astrofotografie an der stärkeren Lichtbrechung bei der tiefen Planetenposition. Hierzu gibt es geeignetes Zubehör, den sogenannten Atmospheric Dispersion Corrector (ADC), siehe einen Artikel zur Erläuterung hier. Solch einen ADC hatte ich mir vor kurzem gekauft, muss aber noch lernen, ihn zu bedienen. Außerdem hatte das Mondmosaik Vorrang, insbesondere da der Mond an diesem Abend recht früh unterging. Daher habe ich den ADC heute nicht benutzt.
Den Anfang der kurzen Planetenbeobachtungen machte die Venus. Diese war heute mit einer Phase von rund 50% zu sehen:
Sehr schön ist der farbliche Verlauf von oben (rot) nach unten (bläulich) zu sehen. Dieser entsteht aus der oben genannten Lichtbrechung, die nahe am Horizont extrem in Erscheinung tritt. Im zugrundeliegenden Videofilm, aus dem das Bild oben erstellt wurden, zeigt sehr deutlich das Luftwabern:
[wpvideo QupX8RbS]
In der beginnenden Nacht waren dann Mond, Jupiter, Saturn und Mars wie aneinandergereiht in südlicher Richtung zu sehen:
Wie grässlich die Beobachtungsbedingungen für die Planeten waren, zeigen die folgenden Bilder vom Jupiter und Saturn:
Zumindest beim Jupiter habe ich schon erheblich bessere Aufnahmen herausholen können, wie das folgende Video (ab 3:05 Min.) zeigt:
Den Mars zeige ich erst gar nicht 😀.
Das Mondmosaik setzt sich aus 61 Bildern zusammen. Diese habe ich aus ca. 45 Sekunden langen Videos mittels Stacking (autostakkert 3) erstellt. Mittels Affinity Photooto wurden die Bildern zusammengesetzt. Das Ergebnisbild wurde mit Astra Image geschärft und mit Affinity Photo bzgl. Kontrast nachbearbeitet. Teleskopdaten:
- Celestron NexStar 8SE
- Okular: Baader Hyperion 5 mm (= 406-fache Vergrößerung)
- Videoaufnahmen: iPhone XS Max, Apple Photo App
Das Mondmosaik finde ich echt Klasse. Toller Beitrag.