Am Samstag Abend nahm ich wie viele andere Hobbyastronomen den Mond ins Visier. Immerhin ist bald Vollmond. Beobachtungstechnisch ist jetzt noch eine gute Möglichkeit, den Mond mit Terminator, d.h. mit Tag-/Nachtgrenze zu betrachten. Mein Ziel waren Aufnahmen für ein Mondmosaik mit meiner Astrokamera ASI ZWO MC385 zu erstellen. Sie ist relativ neu und beim Mond habe ich sie noch nicht ausprobiert. Bisher habe ich dies immer “nur” mit meinem iPhone am Teleskop Smartphone-Adapter vorgenommen. Natürlich durfte auch jetzt mein nerdiges Rasperry Pi Equipment am Teleskop 😉.
Schritte der Bilderstellung und -bearbeitung:
- Videoaufnahmen per Software oaCapture. Diese läuft auf einem Raspberry Pi 4, auf dem ein Image der Astrofotografie- und Teleskopsteuerung Stellarmate installiert ist.
- Insgesamt erstellte ich 65 Videos, von denen jedes ein bestimmtes Gebiet vom Mond erfasst. Die Aufnahmerate auf dem Raspberry Pi betrug ca. 15-20 Bilder pro Sekunde. D.h. die Videoaufnahmen schwanken zwischen 50 und 65 Sekunden lang.
- Aufnahmeparameter für die ASI ZWO Kamera:
- Belichtung (Exposure): 13 ms
- Gain: 0
- Die Software oaCapure legt die Videos im AVI Format ab. Insgesamt haben sich rund 52 GB Videomaterial dadurch angesammelt.
- Jedes Video wurde mittels autostakkert bearbeitet (= gestackt), so dass ich als Ergebnis 65 Einzelbilder erhalten habe.
- Erstellen Mosaikbild aus den Einzelbildern: tja, leider kann Software Bedienungsfehler nicht ausgleichen. Ich habe an 2-3 Stellen leider keine sich überlappenden Videosequenzen erstellt. Dadurch konnten weder Affinity Photo noch Photoshop ein einziges großes Mondbild erstellen.
- Die beiden Teilergebnisse habe ich noch bzgl. Gradationskurve und Kontrast etwas in Affinity Photo nachgearbeitet.
- Die Schärfung der Teilergebnisse erfolgte in PixInsight mit dem Prozess “Deconvolution”.
Hier nun die beiden Teilergebnisse der Mondsession. Bei schlechtem Wetter und in ruhigen Stunden werde ich die auf dem Terminator liegenden Krater und Gebiete mit Hilfe meiner Mondatlanten beschriften.
One thought on “Astronomie am 04.04.20: Missglücktes Mondpanorama mit schicken Bildern”