Heute morgen passierte etwas, womit ich in den ersten Tagen dieses Jahres nicht mehr gerechnet habe: zu einem astronomischen Ereignis gab es klaren Himmel. Ich rede von dem sehr engen Vorbeigang der Venus beim Saturn am Morgenhimmel. Siehe meinen Blogartikel dazu. Diese Konstellation gehört zur sogenannten “Planetenparade” am Morgenhimmel, was auf dem Clear Sky-Blog von Stefan Gotthold in seinem Artikel nachgelesen werden kann.
Da die Nacht davor wolkenverhangen war, rechnete ich allerdings nicht damit, dass dies Planetenkonstellation Venus – Saturn zu sehen wäre. Daher kam ich auch nicht auf die Idee, mein Teleskop über die Nacht herauszustellen, um es abkühlen zu lassen. Erst mit dem Blick aus dem Fenster morgens kurz vor 7 Uhr sah ich, dass ich falsch mit meiner Annahme lag. Also stellte ich das Teleskop auf die Terrasse und machte die Fotos bevor es zu hell wurde. Leider sind die Fotos sehr schlecht geworden, weil die Sicht durch das Teleskop zu verwirbelt und undeutlich war. Neben der Horizontnähe in einer sowieso schon ungünstigen Stadtatmosphäre spielte aber die Tatsache eine Rolle, dass die Luft im Tubus und die Spiegel meines Teleskops erheblich wärmer als die Umgebungstemperaturen waren. Diese sorgt für Verwirbelungen direkt über den Spiegeloberflächen (Primär- und Sekundärspiegel) und somit für mieses lokales Seeing. Dies ist auch in der aktuellen Sterne und Weltraum (Ausgabe 1/2016) nachzulesen.
Hier erst einmal noch mein “bestes” Bild:
- Baader Hyperion Okular 24 mm (ca. 85-fache Vergrößerung)
- iPhone 6S Plus, ISO 400, 1/90 Sek.
Eine höhere Vergrößerung machte in dieser Situation so gut wie keinen Sinn, wie folgendes Bild zeigt (gleiches Setup wie oben, nur mit 3-fach Digitalzoom):
Beim Anblick mit bloßem Auge konnte man die Planeten zu diesem Zeitpunkt nicht trennen. Dazu benötigte man mindestens ein Fernglas. Auf der folgenden Aufnahme (Olympus M10, ISO 320, 0,4 Sek.) sieht man aber bei genauem Hinsehen den Saturn als kleinen Punkt ganz eng rechts bei der Venus:
Saturn ist aber schön zu erkennen…von mir aus müsste es gar nicht zu den astronomischen Ereignissen klar werden…würde schon reichen, wenn es überhaupt einmal wieder klar ist…
Ja, das mit dem klaren Himmel fängt 2016 genauso “schleppend” an, wie in 2015.