Das Sternbild Pegasus ist bzgl. seiner Geschichte recht bekannt. Wenn es im Planetarium zusammen mit seiner Illustration angezeigt wird, erkennt es eigentlich jeder. Eingängig ist allerdings nur das sogenannte Herbstviereck, welchen seinen Körper kennzeichnet. Obwohl diese Konstellation auch Pegasusviereck genannt wird, gehört ein Stern offiziell nicht zu Pegasus, sondern zu Andromeda, auch wenn des Öfteren etwas anderes geschrieben wird. Mehr darüber unten im Abschnitt „Das Sternbild und dessen Sterne“.
Und selbst diese Nähe zu Andromeda führt zu weiteren Missverständnissen. So reitet der Held Perseus in Filmen und neueren Erzählungen auf dem fliegenden Pferd und rettet die Prinzessin Andromeda vor dem Seeungeheuer. Der antiken Erzählung nach haben Perseus und Pegasus aber nie zusammen Abenteuer bestritten. Und noch weniger war das Pferd an der Rettung der Andromeda beteiligt. Vielmehr fliegt Perseus mit Hilfe seiner Flügelschuhe, siehe dazu auch meinen Blogartikel. Nichtsdestotrotz stehen Perseus und Pegasus in literarischer Beziehung. Näheres dazu im nächsten Abschnitt „Herkunft und Mythologie“.
Zwei Besonderheiten fallen bei diesem Sternbild auf: erstens ist nur der vordere Teil des Pferdes abgebildet. Das Hinterteil samt Hinterbeinen fehlt. Zweitens steht das Pferd auf dem Kopf:
Das Sternbild ist am besten im Herbst zu sehen, wobei es schon im Sommer über dem Horizont auftaucht. Siehe dazu den nachfolgenden Film zum Jahresverlauf des Pegasus am Nachthimmel:
Herkunft und Mythologie
(40) Sie waren Stheno, Euryale und Medusa. Nur die letzte war sterblich; deshalb war es auch ihr Kopf, um den Perseus geschickt worden war. Die Gorgonen hatten Köpfe, die mit Schuppen von Drachen bedeckt waren, große Zähle wie Wildschweine, Hände aus Erz und Flügel aus Gold, mit denen sie fliegen konnten.
(41) Alle, die sie ansahen, wurden in Steine verwandelt. Perseus trat an die Schlafenden heran, wobei er sein Gesicht abwandte und in einen Schild aus Erz schaute, in dem er das Spiegelbild der Gorgo sehen konnte; Athena führte ihm die Hand, und so köpfte er sie.
(42) Als der Kopf abgeschnitten war, entsprangen der Gorgo der Pegasos, das geflügelte Pferd, und Chrysaor, der Vater des Geryones. Poseidon hatte beide gezeugt, Perseus steckte den Kopf der Medusa in die Kibisis und zog sich wieder zurück; …
Wie Apollodorus in seinem Werk „Bibliothek“ – Buch 1, Die großen Familien, 40-42 (1) – schreibt, erblickt das geflügelte Pferd Pegasus im Heldenepos des Perseus das Licht der Welt. Seine Mutter war die Medusa. Sie war in ihrer Jugend wegen Ihrer Schönheit sehr berühmt, insbesondere auch aufgrund der wallenden Haare. Viele Freier warben um sie, wurden aber von ihr abgelehnt. Letztendlich aber kam Poseidon, der Gott des Meeres und (für diese Geschichte wichtig) der Pferde, zum Zuge. Die Verführung geschah im Tempel der Athene, was diese nicht lustig fand. In ihrem Zorn über die Tempelschändung verwandelte sie die Medusa in ein Ungeheuer mit Schlangenhaar. Ein Blick der Medusa konnte Menschen in Stein verwandeln.
Der Krieger Chrysaor, der ebenfalls der Medusa entsprang, spielt in der Geschichte des Pegasus keine Rolle. Er ist der spätere Vater des Geryon, des dreiköpfigen Ungeheuers, das von Herakles erschlagen wird.
Pegasus flog nach seiner Geburt bis zum Berg Helikon in Böotien, dem Sitz der Musen. Er blieb also nicht bei Perseus, wie heutzutage oft erzählt. Auf Helikon schlug Pegasus mit seinem Huf auf den Boden, woraufhin eine Quelle aus sem Felsen entsprang. Diese erhielt den Namen Hippokrene, „Pferdebrunnen“. Die Göttin Athene kam extra zu dieser Quelle, um sie sich anzuschauen. Im folgenden Textauszug von Ovids fünften Buch, 250-263 (2) wird sie Tritonia und Pallas genannt:
(250) So weit hatte Tritonia stets den vom Golde gebornen
Bruder begleitet. Doch jetzt verlässt sie Seriphos, von hohler
Wolke umhüllt; zur rechten bleibt Cythnos und Gyaros liegen;
Über dem Meer will sie Theben auf dem kürzesten Wege erreichen
Und das Gebirge der Mädchen, den Helikon. Als sie am Ziel
war,(255) Machte sie halt und redete so zu den kundigen Schwestern:
Kunde vernahm ich, es habe ein Quell sich, ein neuer, gebildet,
Den mit dem Hufe erschloss das geflügelte Roß der Meduse.
Deshalb bin ich gekommen: ich wollte das Wunder betrachten;
Sah ich doch einst, wie das Roß sich erhob aus dem Blute der Mutter.(260) Aber Uranië sprach: Was immer dich, Göttin, getrieben,
Unsere Wohnung zu schauen, es macht uns die herzlichste
Freude.
Doch, es ist wahr, was du hörtest: von Pegasus stammt sie, die Quelle.
Während Pegasus und Perseus getrennte Wege gehen bzw. fliegen, wenden wir uns einer anderen Figur zu, die wesentlichen Anteil an der Geschichte des geflügelten Pferdes hat: Bellerophon. Nach Hesiod stammte dieser aus Korinth, das zu seiner Zeit allerdings noch Ephyra hieß. Er war Sohn des Poseidon und der Eurynome und ist somit ein Bruder des Pegasus. Die Liebschaften der Götter in den griechischen Mythen machen solch skurrile Familienbande möglich. Als irdischer Vater gilt der korinthische König Glaukos, Sohn des Sisyphos und Enke Der ursprüngliche Name von Bellerophon lautete Hipponoos („Pferdeversteher“).
Bellerophon wurde aus Korinth verbannt, weil er je nach Version der Geschichte entweder seinen Bruder erschlagen oder einen Mitbürgers namens Belleros aus Korinth ermordet hatte. Bellerophon hoffte, dass ihn König Proitos von Tiryns von der Sühne befreien könne. Dieser nahm ihn als Gast am Hofe auf. Doch wie es das Schicksal so will, begehrte die Königin den Bellerophon. Dieser wies sie zurück. Gekränkt erzählte sie ihrem Mann, dass sie von Bellerophon geschändet wurde. Proitos glaubte seiner Frau zwar. Aufgrund der gewährten Gastfreundschaft traute er sich allerdings nicht, Bellerophon zu bestrafen. Aus diesem Grund schickte Proitos Bellerophon mit einem Brief nach Lykien zu seinem Schwiegervater König Iobates. Es sei noch zu erwähnen, dass sich Proitos’ Gattin nach Bellerophons Abreise umbrachte.
Iobates nahm Bellerophon auf und veranstaltete ihm zu Ehren ein mehrtägiges Festgelage. Erst dann öffnete er den Brief. Er enthielt die Botschaft: „Der Inhaber dieses Briefes ist aus der Welt zu schaffen: er versuchte meine Gattin, deine Tochter, zu schänden.“ Aber auch Iobates wagte es nicht, Bellerophon zu ermorden, denn er fürchtete die Rachegöttinen (die Erinyen bzw. Furien). Und so ersann er eine List, die alledings auch schon bei anderen Helden nicht funktionierte (siehe z.B. Perseus, Herakles): „Gebe der Person, die du tot sehen möchtest, einen an sich unlösbaren und tödlichen Auftrag“. In diesem Fall sollte Bellerophon die feuerspeiende Chimära besiegen. Diese verwüstete seinerzeit die benachbarte Landschaft Karien. Nach Hesiods Theogonie, 320 ff (3) war die Chimaira ein dreiköpfiges Ungeheuer, welches von der Hydra geboren wurde. Der erste Kopf war der eines Löwen, der zweite von einer Ziege und der Dritte Kopf entsprach der einer Schlange. Außerdem spuckte die Chimaira unbezwingliches Feuer.
Und nun kommt Pegasaus ins Spiel. Ein Seher verkündete Bellerophon, dass dieser für seinen Auftrag Pegasus benötige. Er solle dafür im Tempel der Athene schlafen. Im Traum sprach die Göttin dann zu Bellerophon: „Was schläft du, Prinz des Hauses Aiolos? Komm und ergreife dieses Amulett für das Ross und zeige es dem Pferdebändiger, deinem Vater (Anmerkung des Autors: Poseidon ist gemeint), während du ihm einen weißen Stier opferst.“ Mit dem Zaumzeug und der Information, wo Pegasus gewöhnlich trank, konnte der Held das Pferd überraschen und zähmen. Es gibt allerdings auch andere Versionen in dieser Geschichte, die besagen, dass Bellerophon den Pegasus schon gebändigt von Athene oder Poseidon übergeben bekam.
Auf dem Rücken von Pegasus gelang es Bellerophon die Chimära aufzufinden. Doch musste er die Erfahrung machen, dass er sie mit seinen Pfeilen nicht besiegen konnte. In der Hitze des Feuers der Bestie kam Bellerophon dann die rettende Idee. Er beschaffte sich einen Bleiklumpen, steckte diesen auf die Spitze seines Speers und die Chimära wieder an. Er ritt direkt von vorne auf sie zu … immer weiter … es wird spannend … und im letzten Augenblick, bevor er abdrehte, warf er den Speer mit dem Bleiklumpen ihn den Rachen des Monsters. Die ungeheure Hitze der Bestie ließ das Blei schmelzen, was die Chimäre schließlich umbringt. Bellerophon kehrte daraufhin zu König Iobates zurück.
Bellerophons Sieg war nicht das, was Iobates erwartete und deshalb übertrug er im weitere gefährliche Aufträge. Bellerophon musste gegen die Solymer zu Felde ziehen. Er besiegte sie und danach auch die Amazonen. Selbst einem Hinterhalt, den Iobates dem Helden auf dem Rückweg von den Amazonen legte, konnte Bellerophon nichts anhaben.
Nachdem alle Versuche fehlgeschlagen waren glaubte Iobates, Bellerophon sei ein Liebling der Götter. Er trachtete ihm nicht mehr nach dem Leben, gab ihm seine Tochter Philonoe zur Frau und schenkte ihm die Hälfte seines Königreichs Lykien. Philonoe gebar Bellerophon die Söhne Isandros und Hippolochos sowie die Tochter Laodameia.
Hier könnte die Geschichte mit „Und sie lebten bis zu ihrem Ende glücklich und zufrieden zusammen.“ enden. Doch dem war nicht so. Bellerophon wurde wohl ob seiner Taten übermütig und soll versucht haben, mit Pegasus zum Olymp zu fliegen. Dies erzürnte Zeus. Er schickte eine Bremse, die das Pferd stach, sodass dieses seinen Reiter abwarf. Bellerophon fiel zur Erde. Er überlebte zwar, war aber für den Rest seines Lebens verkrüppelt und erblindet. Fortan mied Bellerophon die Menschen und irrte einsam und umher.
Pegasus aber erreichte den Olymp. Zeus ließ das Pferd seine Blitze tragen. Später wurde es von dem Göttervater an den Himmel versetzt.
Literatur:
(1) Apollodoros, Götter und Helden der Griechen; eingeleitet, herausgegeben und übersetzt von Kai Brodersen, 2012 WBG (Wissenschaftliche Buchgesellschaft), Darmstadt.
(2) P. Ovidius Naso, Metamorphosen, Epos in 15 Bänden, übersetzt und herausgegeben von Hermann Breitenbach, Reclam Univesal-Bibliothek Nr. 356, Erste Auflage dieser Ausgabe 1971, Artemis Verlag 1958, 2. Auflage 1964.
(3) Hesiod, Theogonie; übersetzt und herausgegeben von Otto Schönberger, Reblams Universal-Bibliothek Nr. 9763, 1999 Philipp Recklam, Ditzingen, printed in Germany 2014
(4) Ian Ridpath, Die großen Sternbilder, 88 Konstellationen und ihre Geschichten, S. 128 ff.
(5) Gerhard Fasching, Ingrid Wertner, Sterne Götter Mensch und Mythen, 2000 Springer-Verlag Wien, Griechische Sternsagen im Jahreskreis, S. 136 ff.
(6) Wikipedia, „Pegasus (Sternbild)“: https://de.wikipedia.org/wiki/Pegasus_(Sternbild) (Stand: 19.12.2016)
(7) Wikipedia, „Bellephoron“: https://de.wikipedia.org/wiki/Bellerophon (Stand: 19.12.2016)
Das Sternbild Pegasus in der Hobbyastronomie
Das Sternbild und dessen Sterne
Wie ich eingangs schon darauf hingewiesen habe, „teilt“ sich Pegasus in der traditionellen Sternbildkonstellation den Stern Alpheratz (oder auch Sirrah genannt) mit Andromeda:
Die Bedeutung des ursprünglichen arabischen Namens lautet „Pferdenabel“. In älteren Sternkarten wird Sirrah daher nicht zum Sternbild Andromeda, sondern zu Pegasus gezählt und heißt dort Delta Pegasi. Mit Festlegung der heute gültigen Sternbildgrenzen in 1930 wurde Alpheratz / Sirrah dem Sternbild Andromeda zugeschlagen. Daher ist Delta Pegasi nicht mehr gebräuchlich. Stattdessen wird der Stern als Alpha Andromedae bezeichnet. Alpheratz ist übrigens seit dem 30. Juni 2016 gemäß der IAU Working Group on Star Names der standardisierte Eigenname des Sterns. Sirrah ist aber weiterhin gebräuchlich.
Kommen wir nun zum eigentlichen Sternbild Pegasus und seinen heute offiziell zugeordneten Sternen:
Wir kommen auch hier nicht um Alpheratz herum. Die vier Sterne Alpheratz, Algenib, Scheat und Markab bilden eine quadratische Konstellation aus vier hellen Sternen 2. Größe. Es wird auch das Herbstviereck genannt. Es ist kein offizielles Sternbild, wird aber als auffällige Sternenkonstellation wahrgenommen, weshalb wir hier auch von einem Asterismus (siehe auch meinen Blogartikel hierzu) reden. Das Herbstviereck kann bereits am sommerlichen Abendhimmel beobachtet werden und steigt bis zum Herbstbeginn höher. Das Herbstviereck wird Pegasusquadrat genannt, weil drei der vier Sterne Mitglieder des gleichnamigen Sternbilds sind.
Alpha Pegasi hat den Eigennamen Markab. Der Name stammt aus dem Arabischen. Es ist nicht klar, ob die Bedeutung „Sattel des Pferdes“ lautet oder „Markab“ durch falsche Transkiption aus dem Wort Mankib entstand, welches mit Schulter übersetzt wird. Markab ist der dritthellste Stern im Sternbild Pegasus.
Scheat ist der Name des Sterns Beta Pegasi und bedeutet Bein. Zusammen mit der Bedeutung des Sterns Markab ergibt sich somit das für uns auf dem Kopf stehende Bild des Pegasus am Himmel.
Algenib‚ „Flanke“ oder „Seite“, ist der Name von Gamma Pegasi. Algenib markiert die südöstliche Ecke des Pegasusquadrats. Was ihn auszeichnet ist, dass er zusammen mit Alpheratz nahezu den “Nullmeridian” des Sternhimmels bildet, also den Meridian mit dem Koordinatenwert Rektaszension = Null.
Enif ist der hellste Stern im Pegasus. Seine Bezeichnung ist Epsilon Pegasi. In wenigen Millionen Jahren dürfte er als massereicher Weißer Zwerg enden oder – falls er für diesen Evolutionsweg gerade etwas zu viel Masse besitzt – als Supernova explodieren. Enif ist ein Mehrfachstern. Er hat zwei Begleiter: in 82″ Distanz einen +11,5 mag hellen und in 143″ Distanz einen +8,5 mag hellen Stern.
Matar bezeichnet den Stern Eta Pegasi. Der arabische Ursprung lautet „Glück(sstern) des Regens“.
Homam ist der Eigenname des Sterns Zeta Pegasi. Seine Bedeutung kommt aus dem arabischen und „Glück(sstern) des Mutigen“.
My Pegasi hat den Eigennamen Sadalbari. Um den Reigen der Glückssterne fortzuführen: die Bedeutung von Sadalbari ist „Glücksstern des Vortrefflichen“.
Mit Baham (oder Biham) wird der Stern Theta Pegasi benannt. Der Eigenname leitet sich aus demaArabischen ab mit „Lucky Stars of the Young Beasts“. Im Deutschen wird „der Viehbestand“ angegeben.
Beobachtungsobjekte im Sternbild des Pegasus
Übersicht
- M15 (NGC 7078), Kugelsternhaufen
- NGC 7217, Galaxie
- NGC 7317, Galaxie (Mitglied von Stephans Quintett)
- NGC 7318A, Galaxie (Mitglied von Stephans Quintett)
- NGC 7318B, Galaxie (Mitglied von Stephans Quintett)
- NGC 7319, Galaxie (Mitglied von Stephans Quintett)
- NGC 7320, Galaxie (Mitglied von Stephans Quintett)
- NGC 7331, Galaxie
- NGC 7479, Galaxie
- NGC 7673, Galaxie
M15 (NGC 7078), Kugelsternhaufen
Messier 15 ist ein Kugelsternhaufen und ist ca. 30.000 Lichtjahre vom Sonnensystem entfernt. Er enthält ungefähr eine halbe Million Mitglieder. Bei seiner Entdeckung im Jahre 1746 wurde er von Jean-Dominique Maraldi als nebelhafter Stern beschrieben. Erst mit Wilhelm Herschel gelang es 1783 Sterne in diesem Objekt wahrzunehmen.
Bild Wikipedia:
Von Ngc1535 – Eigenes Werk, CC-BY-SA 4.0, Link
Die folgende Abbildung zeigt eine Okularansicht von M15 von Sky Safari 5 Pro Plus mit Kennzeichnung von zwei Vergrößerungen:
- Baader Hyperion 10 mm = 203-fache Vergrößerung
- Baader Hyperion 24 mm = 84,8-fache Vergrößerung
Position in der Milchstraße:
NGC 7217, Galaxie
NGC 7217 ist eine Spiralgalaxie mit der Flächenausdehnung von 3,9′ × 3,2′ und einer scheinbaren Helligkeit von 10,2 mag im Sternbild Pegasus. Die Galaxie wurde am 7. September 1784 von dem deutsch-britischen Astronomen Wilhelm Herschel entdeckt.
Von en:NASA, en:STScI, en:WikiSky – en:WikiSky‘s snapshot tool – [1], Gemeinfrei, Link
Stephans Quintett
Bei Stephans Quintett handelt es sich um die fünf Galaxien NGC 7317, NGC 7318A, NGC 7318B, NGC 7319 und NGC 7320. Sie sind allerdings mit ca. 13 mag recht lichtschwach. Daher können sie sinnvoll erst mit einem Teleskop ab ca. 20 cm Öffnung beobachtet werden, natürlich unter guten Beobachtungsbedingungen. Die folgende Abbildung zeigt diese Konstellation durch ein Okular mit Kennzeichnung zweier Vergrößerungen. Dies soll ein Gefühl der Größenverhältnisse geben
- Baader Hyperion 5 mm = 406-fache Vergrößerung
- Baader Hyperion 10 mm = 203-fache Vergrößerung
Von diesen fünf Galaxien stehen vier – NGC 7317 bis 7319 in gegenseitiger Wechselwirkung ihrer Gravitationskräfte. Daher sind die Spiralarme unregelmäßig verformt. Die Galaxien befinden sich in ca. 300 Mio. Lichtjahre zu unserem Sonnensystem. dBei der Galaxie NGC 7320 handelt es sich um eine Vordergrundgalaxie in ca. 35 Mio. Lichtjahren Entfernung. Da sie aber visuell bei den anderen Galaxien angesiedelt ist, wird sie dennoch zur Galaxiengruppe hinzugezählt.
Nachfolgend eine Aufnahme der Galaxiengruppe von Hubble auf Wikipedia:
Von NASA, ESA, and the Hubble SM4 ERO Team – http://www.hubblesite.org/newscenter/archive/releases/2009/25/image/x/ (direct link), Gemeinfrei, Link
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Zur Orientierung sei noch auf eine Amateuraufnahme in Wikipedia verwiesen, in der die Galaxien entsprechend bezeichnet sind:
Von Mschcsc 17:52, 12. Apr. 2007 (CEST) – selbst fotografiert, CC BY-SA 3.0, Link
NGC 7331, Galaxie
Diese Galaxie NGC 7331 ist eigentlich Teil einer Gruppe von Galaxien, von der sie die hellste ist. Sie besitzt eine scheinbare Helligkeit von 9,5 mag. Entdeckt wurde sie von Wilhelm Herschel im Jahr 1784 befindet sich ca. 40 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. Sie gilt aufgrund ihrer Struktur und Helligkeit auch als Zwilling der Milchstraße.
Bild der Galaxie auf Wikipedia:
By Vicent Peris – http://www.flickr.com/photos/badastronomy/3108217445/sizes/o/in/set-72157611263798302/, CC BY-SA 2.0, Link
Weitere, weitaus weniger sichtbare Mitglieder der angesprochenen Galaxiengruppe sind NGC 7337 NGC 7340, NGC 7335, NGC 7336, PGC 2051985, NGC 7325 NGC 7326. Der englische Spitzname für diese Gruppe ist „The Deer Lick Group“. Das Foto auf der Webseite von Johannes Schedler (Panther Observatory) gibt einen Eindruck davon. Die große helle Galaxie NGC7331 ist die „Schnauze“ des Rentiers während die darüber stehenden Galaxien das Geweih darstellen.
NGC 7479, Balkengalaxie
NGC 7479 ist eine Balkenspiralgalaxie mit einer scheinbaren Helligkeit von 10,9 mag. Sie wurde im Jahr 1784 von Wilhelm Herschel entdeckt. Sie Galaxie gehört zu den sogenannten Seyfert Galaxien, die neben den Quasaren zu den aktivsten Galaxien gehören. NGC 7479 weist eine sehr hohe Sternenentstehungsrate auf und zwar nicht nur im Kern und den äußeren Bereichen, sondern auch im gesamten Bereich des Balkens der Galaxie. Studien weisen darauf hin, dass die derzeitige Gestalt aus einer kleinen Verschmelzung mit einer kleineren Galaxie hervorgegangen ist. Die gemessene Strahlung im Radiobereich zeigt „Arme“, die entgegengesetzt zu den im optischen Licht sichtbaren Armen ausgerichtet sind.
Bild der Galaxie auf Wikipedia:
Von ESA/Hubble & NASA – http://www.spacetelescope.org/images/potw1125a/, CC BY 3.0, Link
NGC 7673, Spiralgalaxie
Bei NGC 7673 handelt es sich um eine Spiralgalaxie, die 1864 vom Astronomen Albert Marth entdeckt wurde. Sie wird aufgrund ihrer aktuellen hohen Zahl an neuen Sternen auch als Starburst Galaxy bezeichnet.
Bild der Galaxie auf Wikipedia:
Von Hubble Space Telescope/NASA/ESA – http://www.spacetelescope.org/images/heic0205a/, Gemeinfrei, Link