Wie in meinem Blogartikel “Meine astronomischen Vorsätze für 2016” und meinem Tweet
angekündigt, wollte ich am 17. März die Gelegenheit nutzen, den Hesiodusstrahl auf dem Mond zu beobachten. Bei diesem Ereignis scheint zu einem bestimmten Mondalter die Sonne durch eine Lücke im Ringwall vom Hesioduskrater. Die Lücke befindet sich auf der östlichen Seite (Achtung: auf meinen Bildern links) des Kraters und stellt den Durchgang zum benachbarten Krater Pitatus dar. Genaueres ist u.a. im Blogartikel von Astroshop beschrieben.
Und wir hatten hier in Berlin Glück: zumindest für den relevanten Beobachtungszeit war die Nacht wolkenfrei. Die Schlechtwetterfront traf erst am frühen Morgen ein. Zur Orientierung zeige ich noch ein Gesamtbild mit Zuordnung der Position des Kraters Hesiodus. Das folgende Bild ist eine reduzierte Fassung meines Mondmosaiks dieses Abends (6,2 MB bei Anzeige des Bildes in voller Größe durch Anklicken):
Hier mein Setup für die Erstellung der Bilder:
- Teleskop: Celestron NexStar 8 SE
- Okular: Baader Hyperion 5mm => ca. 407-fache Vergrößerung
- Kamera: iPhone 6S Plus mit Lens2Sope Adapter auf dem Okular, ProCamera App. Es wurden jeweils ca. 30 Sekunden lange Videos mit der ProCamera app erstellt.
- Ggf. noch 1,5- und 2-facher Videozoom der ProCamera App; dies wird bei den Fotos angegeben.
- Bearbeitung: Stacken der Einzelbilder in den Videos mit Autostakkert, Schärfung der Ergebnisbilder mit Giotto (Exponential)
Der Hesiodusstrahl entwickelt sich von der “rechten” Seite (also der Lücke gegenüberliegenden Seite) des Ringwalls über ca. 2 Std. hinweg zur Lücke hin. Der “rechts” liegende Boden des Kraters Hesiodus wird dabei dann immer mehr von der Sonne ausgeleuchtet. Die folgenden Bilder sollen den Vorgang darstellen. Bitte klicken Sie die Bilder für die Anzeige in voller Größe an.
Hesiodusstrahl um 18:22 Uhr:
Hesiodusstrahl um 19:28 Uhr:
Hesiodusstrahl um 20:38 Uhr:
Hesiodusstrahl um 21:18 Uhr:
Hesiodusstrahl um 21:59 Uhr – hier allerdings nur mit 2-fachem iPhone Zoom. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund habe ich zu diesem Zeitpunkt keine Aufnahmen in den anderen iPhone Zoomgrößen vorgenommen:
Zum Abschluss sehen Sie noch das Mondmosaik, welches ich aus ca. 60 Einzelbildern zwischen 22:15 und 22:30 erstellt habe. Die Aufnahmen erfolgten mit dem 9mm Baader Hyperion Okular. Ich habe die Bildgröße für diesen Blogartikel halbiert und die JPG-Qualität auf 75% gesetzt. So verbleibt nur noch eine Größe von ca. 5 MB statt 71 MB (JPG) bzw. 1 GB im TIFF-Format. Klicken Sie das Bild für die große Anzeige an: