Am 01. Oktober fand wieder ein Treffen der Berliner und Brandenburger Sternenfreunde statt. Diese monatliche Zusammenkunft wird von Stefan Gotthold (@gottie29, Clear Sky-Blog) veranstaltet. Die Zielsetzung der Treffen beschreibt Stefan in seinem Blog – “Ein Rückblick auf das erste Treffen des #BBSFT“. Für dieses Mal hatte sich Stefan etwas Besonderes ausgedacht. Die Sternenfreunde sollten sich im Kirchturm der Zionskirche Berlin treffen, siehe seinen Blogartikel:
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Stefan brachte seinen Sky Watcher ink. stabiler Montierung mit:
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Die drehbare Sternenkarte durfte natürlich auch nicht fehlen. Die Sternenfreunde komplettierten die Ausrüstung mit Fotoapparaten, Stativen, Ferngläsern und Spartphone Smartphone Apps.
Wir mussten ein bisschen warten. Im Gegensatz zu vielen katholischen Kirchen ist es bei evangelischen Kirchen oft der Fall, dass sie auch tagsüber verschlossen sind. Mit einbrechender Dunkelheit konnten wir uns dann auf den Weg in den Kirchturm machen:
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Zuerst genossen wir den Ausblick über die Stadt bei untergehender Sonne:
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Uns standen insgesamt drei Balkone zur Verfügung, die jeweils nach Westen, Süden und Osten ausgerichtet waren. Mit einsetzender Dunkelheit wandten wir uns dann der Astronomie zu. Sternbilder wollten wiedererkannt werden. Aber auch der Saturn wurde kurz vor seinem Untergang betrachtet. Er war als Punkt noch in der aufgehellten Horizontnähe sichtbar. Stefan baute seinen Sky Watcher auf, so dass wir ihn betrachten konnten. Im aufgehellten Berliner Himmel und in der Nähe des Horizonts war er allerdings leicht matschig anzusehen:
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Beim Ostbalkon versuchten wir uns darin, die Andromeda Galaxie (M31) zu finden. Das passte für mich ganz gut, da ich mich gerade auch inhaltlich mit den Sternbildern der Perseus Sage (Andromeda, Kassiopeia, Kepheus usw.) beschäftige, siehe meine Blogartikelserie. Mit der frischen Erinnerung hatte ich das Glück, mit dem Fernglas die Galaxie einigermaßen schnell zu finden. Natürlich half auch die Sternenkarte von Stefan kräftig mit:
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Wie unter Berliner Verhältnissen gewohnt, bot die Galaxie natürlich “nur” einen nebligen Anblick. D.h. man musste mit dem Fernglas relativ langsam den Himmelsbereich absuchen, um den nebligen Fleck nicht zu übersehen. Ein zweiter Sternenfreund schaute neben mir auch nach der Galaxie. Zusammen mit den Sternen Nu Andromedae sowie 32 Andromedae ergab sich dann die gemeinsame Bestätigung, mit dem Nebelfleck auch wirklich M31 gefunden zu haben. Beide Sterne bilden mit M31 ein Dreieck, wobei die Sterne die Basis davon bilden.
Stefan baute seinen Sky Watcher dann auch im Ostbalkon auf, um M31 per Teleskop erfassen zu können:
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Wir blieben bis ca. 22 Uhr auf dem Turm. Die gesamte Zeit bot ausreichend Zeit für interessante Gespräche untereinander. Stefan erklärte auch Details zu vielen Themen, z.B. bzgl. Teleskopkauf. Hier brachte er den Aspekt zur Sprache, wie man einem Neueinsteiger in die Astronomie hinsichtlich des “richtigen” Equipments berät. Stefan argumentiert dass die Frage “Was willst Du denn mit dem Teleskop machen?” der völlig falsche Ansatz ist. Denn natürlich antwortet der Neuling oft mit “Ich möchte alles damit machen”. Dies führt im Exremfall zu einer mehreren Tausend Euro teuren Empfehlung und zu einem Ex-Astronomieinteressierten. Hilfreiche Fragen an den Interessierten zum Anfang wären z.B. “Wo wohnst Du?”, “Welchen Ausblick hast Du?”, “Hast Du ein Auto?”, “Bist Du bereit, für die Beobachtung zu einem geeigneten Ort zu fahren”.
Zwei von den Gesprächen, die ich führte, kreisten um das Thema Fotografie mit dem Smartphone und wie man es am Teleskop anbringt. Das scheint doch ein etwas “größeres” Thema zu sein, als die Nachrichtenlage in Zeitschriften und Blogs vermuten lässt. Die interstellarum hat sich in ihrer Ausgabe 98 darüber geäußert, das war es aber auch schon. Als ich mit diesem Thema vor ca 1 1/2 Jahren einstiegt, ließen sich darüber so gut wie keine Informationen und Produkte finden. Zu meinem aktuell genutzten Adapter habe ich einen Blogartikel geschrieben.
In der letzten halben Stunde wartete aber noch ein Beobachtungs-Highlight auf uns, womit wir gar nicht gerechnet hatten: der aufgehende rote Mond. Die daraus entstehende Szenerie war einmalig und die zur Verfügung stehenden Beobachtungsplätze auf dem engen Balkon sehr begehrt 🙂
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Man beachte bei dem vorigen Bild, dass in oberen linken Bereich auf 11 Uhr die Plejaden schön zu sehen sind.
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Zu Abschluss noch ein Bild vom Kircheneingang aus in den Himmel. Zwischen Kirche und Baum ist noch ein Teil des Sternbildes Kepheus zu sehen, der Vater von Andromeda. Um die Sterne zu sehen, sollte Ihr das Bild für die volle Größe anklicken:
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Insgesamt war dies ein sehr schöner und informativer Abend. Die Stimmung war super und die Gespräche mit den netten Hobbyastronomen fanden in zwangloser Atmosphäre statt. Vielen Dank @gottie29 für Idee und Organisation, sich auf dem Kirchturm zu treffen 😀
Auf Flickr habe ich eine Bildergalerie des Treffens bereitgestellt. Ein Teil der Bilder ist auf diesem Blogartikel verlinkt.
PS: Ich weiß nicht, warum die Bilder hier in diesem Artikel mit unterschiedlicher Größe dargestellt werden. Es ist möglich, Bilder von Flickr in unterschiedlichen Größen herunterzuladen. Doch der Link enthält keine für mich erkennbare Größeninformation. Und Flickr stellt den Link ohne Einstellmöglichkeiten bereit. Vielleicht hat jemand einen Tipp.